Am liebsten würde man sich hier unter die Honigschleuder legen und den goldenen Nektar einfach in den Mund fließen lassen. Schlaraffenlandfantasien können einen im Honigdorf Seeg schon überkommen. Wahrscheinlich aber würde Imker Simon Nuschele den Hahn zudrehen, denn sonst könnte in der Erlebnisimkerei bald kein Honig mehr abgefüllt und verkauft werden. Am Schaubienenhaus nebenan summt und brummt es laut. Innen holt der Imker achtsam eine Honigwabe aus dem Bienenstock. An dieser hängen locker hundert Bienen, um Honig und Pollen einzulagern, die sie auf den blühenden, artenreichen Wiesen rund um den Ort gesammelt haben.
In Seeg dreht sich alles um die Wunderwelt der Bienen
„In Seeg gibt es 55 aktive Imker mit 600 Bienenvölkern. Hier dreht sich alles um die Wunderwelt der Bienen“, meint Nuschele, der über seine Arbeit mit den wichtigen Nutztieren auch viel über sich selbst gelernt hat. „Sie sind sehr feinfühlig und spüren, wenn ich nicht bei der Sache bin.“ Er hofft, dass er Besuchern vermitteln kann, wie unverzichtbar Bienen für uns Menschen sind. Wer wissen will, was die Insekten im Winter machen oder wie schnell sie fliegen können, sollte neben der Erlebnisimkerei auch den Bienenerlebnis-Pfad besuchen. Im Juli und August werden dort Führungen angeboten. Also nichts wie auf ins heimatliche Schlaraffenland!