Wenn sich jemand mit Laufstrecken in den Bergen auskennt, dann Martin Hafenmair. Der 55-Jährige ist nicht nur Streckenchef der größten Trailrunning-Veranstaltung in Deutschland, dem Zugspitz Ultratrail. Der Ostallgäuer Bergführer (mit eigener Bergschule in Lengenwang) ist zudem seit dem Jahr 2017 für den Veranstalter Plan B verantwortlich für die Konzeption der Routen bei Veranstaltungen wie beispielsweise dem legendären Transalpine Run.
In sechs Wochen (21. bis 25 Mai) feiert in Pfronten ein neuer Trail-Etappenlauf Premiere, den Hafenmair geplant und entworfen hat: Die Lowa Trail Trophy (LTT) führt in vier Etappen von Pfronten über Tannheimer- und Lechtal wieder nach Pfronten zurück. Hafenmair verspricht den Teilnehmern auf den Trails ein „Panorama-Feuerwerk“. Was die Läufer erwartet, erklärt der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer im Interview.
Welche Idee steckt hinter dem Trail-Event?
Als Allgäuer Bergführer (aufgewachen in Geisenried bei Marktoberdorf) kennt Hafenmair die Region sehr gut und war auf vielen Berg- und Skitouren im Ostallgäu, im Tannheimer- und Lechtal. „Irgendwie ist man ja auch Patriot. Deswegen wollte ich unbedingt mal wieder ein Rennen mit einem Allgäuer Etappenort entwickeln“, sagt Hafenmair. Als er den Plan ersann und auf die Verantwortlichen der Etappenorte zuging, seien die schnell „Feuer und Flamme“ gewesen - und die Freude bei Hafenmair war groß. Denn: „Wir leben hier im Allgäu natürlich in einer megamäßigen Gegend für das Traillaufen.“ Und hier in der Region konnte er ein Herzensanliegen verwirklichen, das der Streckenentwickler bei jeder neuen Route umsetzen will: Die Aussicht macht‘s. „Wer will schon den ganzen Tag im Wald und in den Latschen laufen?“ Die Teilnehmer sollen durch Abwechslung und Aussicht motiviert und für ihre Mühen belohnt werden. Und Panorama gibt es auf der Strecke mehr als reichlich.

Wer ist die Zielgruppe?
Die LTT spricht verschiedene Läufertypen an: von Einsteigern bis zu sportlich ambitionierten Trailläuferinnen und -läufern. „Wahrscheinlich werden auch Top-Athleten am Start sein, aber genauso wollen wir Läufer ansprechen, die sich einmal an ein Etappenrennen herantasten wollen“, sagt Hafenmair. Dass auch Hobby-Athleten bei der LTT richtig seien, lasse sich auch an den Zeitlimits ablesen: Niemand müsse befürchten, durch zu harte Zeitpläne rausgekickt zu werden. „Man soll das Rennen durchaus auch genießen können, das soll kein Stress sein“, sagt Hafenmair.
Auf vier Etappen durch die Berge laufen: Start und Ziel ist Pfronten
Die Strecke
Start der ersten und Ziel ist Pfronten. Die Teilnehmer erwarten insgesamt vier Etappen mit Distanzen von 21 bis 28 Kilometern und bis zu 2000 Höhenmetern. Vom Start in Pfronten an der Breitenbergbahn geht es über den Bösen Tritt in Richtung Bad Kissinger Hütte und Füssener Jöchl hinunter nach Grän, wo die zweite Etappe startet. Tag zwei führt über die Gappenfeldalpe Richtung Landsberger Hütte und schließlich nach Weißenbach am Lech. Etappe drei führt die Läufer über Gaichtspitze und Hahenkamm zum Gimpelhaus, von dort geht es unterhalb von Kellen- und Gehrenspitze entlang nach Reutte. Die letzte Etappe führt über die Musauer Alm, vorbei an der Großen Schlicke zur Vilser Alm und wieder nach Pfronten.
Welche Höhepunkte bietet der Lauf?
"Eigentlich ist jede Etappe ein Highlight, weil sich immer andere Aussichten eröffnen. Und das war eigentlich auch die Idee des Ganzen: Jeder Tag ein Highlight“, sagt Martin Hafenmair. Doch eine Etappe gefällt ihm noch ein klein wenig besser als die anderen. Denn die dritte Etappe Von Weissenbach nach Reutte biete an Panorama alles, was das Bergler-Herz begehrt: Zugspitz-Massiv, Lechtaler Alpen, Tannheimer Tal, und die Ostallgäuer Seenlandschaft. Wer bei dem Rennen nicht um den Sieg mitlaufe, dem empfiehlt Hafenmair an der einen oder anderen Stelle: Anhalten und genießen.
Ende Mai kann an manchen Stellen noch Schnee liegen
Besondere Herausforderungen?
Ende Mai könne es gut sein, dass die nordseitigen Streckenabschnitte noch von Altschneefeldern bedeckt sind, sagt Hafenmair. Er und sein Streckenteam werden die Trails in der Woche vor dem Rennen nochmals prüfen und anspruchsvollere Stellen mit Seilversicherungen versehen. Zudem werden an den Wettkampftagen an technischen Stellen Wegeposten stehen. Für wenige spezielle Passagen gilt zudem eine Helmpflicht.
Anmeldungen für die Lowa Trail Trophy unter: www.trail-trophy.com
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