Egal ob dazu animiert wird, mal wieder im Hallenbad aufzutauchen, oder ob der Figaro im Modeon Hochzeit feiert: Es gibt viele Anlässe, für die die Stadt auf großen Infotafeln in Marktoberdorf wirbt. Bisher nutzte sie dafür großflächige, bedruckte Platten aus Aluminium, die der Bauhof bei Bedarf getauscht hat. Dies will die Stadt vereinfachen. Sie erwägt, neu Tafeln mit LED-Module zu kaufen. Das entlaste zum einen Arbeitskräfte, die woanders eingesetzt werden können. Zum anderen können die Tafeln schnell und einfach vom Rathaus aus mit Inhalt befüllt werden. Dadurch sind die Tafeln aktueller. Günstiger wird es jedoch kaum.
Was an den neuen Tafeln für Marktoberdorf stört
Bisher stehen Tafeln an der Kaufbeurener, der Ruderatshofener und der Brückenstraße. Etwa 85 Tafeln müssen pro Jahr bedruckt und getauscht werden. Kosten: 30.450 Euro. Angedacht ist, nur noch zwei digitale Tafeln – Kaufbeurener und Brückenstraße – aufzustellen. Die einmaligen Investitionskosten inklusive Software, Grabungsarbeit und Stromanschluss werden auf 147.000 Euro geschätzt. Die Unterhaltskosten liegen bei 13.600 Euro pro Jahr – davon 12.000 Euro für Strom. Das war einer der Diskussionspunkte. Da solle nach Verbesserung gesucht oder die Anlage verkleinert werden, forderte Umweltbeauftragter Christian Vavra (parteilos).

Ein weiterer Knackpunkt war die Amortisierung nach knapp neun Jahren. Denn die Lebensdauer, so erhielt Andreas Grieser (CSU) als Antwort, liege bei etwa zehn Jahren. Wobei dann nicht die komplette Tafel getauscht werden müsse, meist reiche der Ersatz einzelner Module, sagte Stadtmanager Philipp Heidrich. Zuschüsse etwa aus dem europäischen Leader-Programm Zuschüsse sollen beantragt werden – sofern der Ausschuss die Verwaltung beauftragt, den Weg weiter zu verfolgen. Mit einer Gegenstimme tat er das auch.
Welche Vorteile die Infotafeln bieten
Brigitte Binzer, neue Projektmanagerin beim Stadtmarketing, stellte Projekt und Berechnungen vor, erläuterte die Nachteile des bisherigen Systems und nannte die Vorteile des neuen. Das sei zum Beispiel der schnellere und gezieltere Hinweis auf Veranstaltungen, auf Umleitungen bei Festen wie Gaudiwurm oder Märkten, unterschiedliche Inhalte könnten an unterschiedlichen Orten verbreitet werden. Der tägliche Betrieb ist von 6 bis 22 Uhr vorgesehen. Die Tafeln sollen im Querformat in einer Größe von vier mal zweieinhalb Metern gebaut werden.
Als gute Idee wurde das Projekt fast durchgehend gelobt. Die Tafel sollten so aufgestellt werden, dass auch Radfahrer auf gegenüberliegenden Straßenseiten sie sehen. Dr. Anne-Dore Fritzsche (Grüne) schlug vor, an der „Einkaufsmeile Bahnhofstraße“ eine ähnliche Werbetafel zu installieren. Vielleicht am Busbahnhof, griff Bauamtsleiter Ralf Baur den Gedanken auf.
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