„Ein hochmodernes, geschwungenes Gebäude ohne Ecken und Kanten“: Mit diesen Worten beschreibt Katrin Schneider die Filmburg Marktoberdorf in ihrem Buch „Cinema Provinziale. Lichtspieltheater in der Provinz“. Es ist vor Kurzem im Schüren-Verlag erschienen und hat auch in Marktoberdorf für Aufmerksamkeit gesorgt. Denn neben über 100 Filmhäusern aus ganz Deutschland hat auch die Filmburg ihren Platz in dem Buch gefunden. „Ich bin ganz erstaunt von dem Ergebnis“, sagt Filmburg-Chefin Monika Schubert. „Das Buch ist sehr liebevoll gemacht“.
Fotojournalistin war vor drei Jahren in Marktoberdorf
Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass die Hamburger Fotojournalistin die Filmburg besucht hat: mit ihrer Kamera und einem besonderen Projekt im Gepäck. Katrin Schneider hatte es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, Kinos auf dem Lande zu fotografieren - mit ihrer Architektur, ihren Eigenheiten und Betreibern. „Es ist oftmals verblüffend, welche Fülle an Kultur dahintersteckt. Diese Fülle möchte ich in meinen Bildern transportieren“, sagte die Fotografin damals im Interview mit der Redaktion.
Und so fotografierte Schneider damals das Kino von außen und von innen. Sie lichtete das Gebäude ab, das wie ein Schiff anmutet, den schimmernden Samtvorhang an der Eingangstür und die rot bezogenen Kinostühle. Monika Schubert erinnert sich noch gut an den Tag im Oktober 2021, als Schneider zu Besuch war. „Sie hatte so viele Kinos gesehen und ein gutes Auge fürs Detail“, erzählt sie.
Auch Marktoberdorfer Bürgermeister sind stolz
Die Bilder waren für eine Ausstellung gedacht. Bereits damals hegte Schneider jedoch einen Traum. Sie wollte ein Buch mit all ihren Fotos zu veröffentlichen. Dieser Traum hat sich nun erfüllt. Über 300 Seiten umfasst Schneiders Bildband, der „unentdeckte Kleinode in 13 Bundesländern“ zeigt, wie im Klappentext zu lesen ist. Vier Seiten sind der Filmburg gewidmet. Das blieb nicht lange unbemerkt. Monika Schubert erzählt, wie Kinobesucher aus Bad Wörishofen ihr zum Buch gratulierten. Schubert brachte das Buch auch im Rathaus bei Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell und seinem Stellvertreter Wolfgang Hannig vorbei. „Auch sie haben sich gefreut, dass die Filmburg eines der Kinos ist, die im Buch präsentiert werden.“
Beim Durchblättern des Bildbandes war selbst die Marktoberdorfer Kinofrau verblüfft, was für kuriose Kinos es in Deutschland gibt. „Unfassbar, wo Menschen vor einer Leinwand sitzen“, sagt Schubert und lacht. Und Schubert erlebte noch eine weitere Überraschung. Schneider hatte sie namentlich in ihrem Dankeswort erwähnt und sich dort für die „motivierende Reisebegleitung“ auf ihrer Tour durch die Kinolandschaft bedankt. Mit dem Buch ist die Filmburg, wie sie heute aussieht, dokumentiert und archiviert. Und das Beste dabei ist: Jeder kann sie sich ins Regal stellen.
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