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Oberdorfer Weihnachtsmesse feiert Uraufführung in Marktoberdorf

Premiere

Oberdorfer Weihnachtsmesse feiert Uraufführung in Marktoberdorf

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    Zahlreiche hochkarätige Musikerinnen und Musiker waren an der Uraufführung der Oberdorfer Weihnachtsmesse in Marktoberdorf beteiligt.
    Zahlreiche hochkarätige Musikerinnen und Musiker waren an der Uraufführung der Oberdorfer Weihnachtsmesse in Marktoberdorf beteiligt. Foto: Alfred Michel

    „Advent ist neubeginnen und ankommen zugleich“: Johannes Hitzelberger las diese Worte bei der Uraufführung der Oberdorfer Weihnachtsmesse. Und dieser eine Satz bringt die Essenz des Abends auf den Punkt - insbesondere in musikalischer Hinsicht. Denn mit der Oberdorfer Weihnachtsmesse ist dem Komponisten Ludwig Thomas und der Texterin Dorothea Schweiger etwas Neues gelungen, das aber gleichzeitig ein vertrautes Gefühl schafft - ein Gefühl von Heimat. Es verwundert also nicht, dass das Werk den Namen „Oberdorf“ im Titel trägt. Wobei der Begriff bei diesem Projekt doppelt zu deuten ist, wie Ludwig Thomas erklärte.

    Pünktlich zum Glockenschlag trat der Komponist am Freitag vor Weihnachten ans Mikrofon der St. Martinskirche. Diese war trotz des Sturms und des vorweihnachtlichen Stress gut gefüllt. Immerhin hatte Thomas neben der Uraufführung eine Stunde Entschleunigung versprochen. Dafür hatte sich der Komponist tatkräftige Unterstützung geholt in Form von hochkarätigen Allgäuer Musikerinnen und Musikern - Heidi Karg, Florian Karg, Traudl Karg, Johannes Karg, Anja Heinz-Civelek, Vera Waibel - sowie dem bekannten BR-Sprecher Johannes Hitzelberger. „Die meisten Beteiligten sind Oberdorfer“, sagte Thomas zur Einführung - ob aus Marktoberdorf oder Bad Oberdorf (Ortsteil von Bad Hindelang).

    Marktoberdorfer Komponist will Zeichen gegen Weihnachtskommerz setzen

    Mit der Oberdorfer Weihnachtsmesse wollte Thomas ein Zeichen gegen den Weihnachtskommerz setzen und etwas Gutes tun. Er beschloss deshalb, bei der Uraufführung für die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, zu sammeln. Und noch bevor die ersten Töne erklangen, war bereits Geld zusammengekommen. Denn Ayse Özalp, Inhaberin des Marktoberdorfer Restaurants „La Perla“ hatte 150 Euro gesammelt. Hinzukamen noch Spenden im dreistelligen Bereich von der Moscheegemeinde in Marktoberdorf im dreistelligen Bereich sowie von einem Bekannten Ludwig Thomas aus München. „Ordentlich dafür, dass wir noch keinen Ton gesungen haben“, sagte Thomas und dirigierte zugleich das Eröffnungslied an.

    Die Messe bestach in erster Linie durch ihre Klarheit - sowohl textlich als auch musikalisch. Dadurch, dass auf unnötige pompöse Stilmittel und Motive verzichtet wurde, bot der musikalische Rahmen Platz für die kleinen Details. Jedes sorgsam ausgewählte Wort und jeder noch so zarte Harfenklang erfüllte den großen Raum der Martinskirche. Die Marktoberdorfer Organistin, Musiklehrerin, Chorleiterin und nun auch Texterin Dorothea Schweiger hatte zuerst den Text für die Messe im frühromantischen Stil geschrieben. Ihr Mann Ludwig Thomas hatte auf dieser Basis die Musik komponiert. Er hatte sich dabei stark von der Volksmusik leiten lassen. Er hat aber auch viele andere Stile miteinfließen lassen.

    Musik und Lesungen schaffen in der Martinskirche Marktoberdorf eine heimelige Atmosphäre

    Fast schon wähnten sich die Besucherinnen und Besucher in intimer Runde unter dem heimischen Weihnachtsbaum. Die Lieder waren eingängig und beim Agnus Dei stimmte das Publikum sogar mit ein. Die musikalische Umsetzung war stets auf den Punkt getroffen - was bei den eisigen Temperaturen in der Kirche nicht selbstverständlich war. Eine Stunde lang lieferten die Musikerinnen und Musiker an Gitarre, Zither, Harfe, Akkordeon und Geige hohe musikalische Qualität.

    Zwischen den Teilen trug Hitzelberger kleine Texte, Gedichte, und Geschichten in Mundart vor. Er hatte eine gute Mischung vorbereitet und brachte das Publikum zum Schmunzeln, Lachen und Nachdenken.

    Johannes Hitzelberger hat zwischen den musikalischen Teilen Texte vorgetragen.
    Johannes Hitzelberger hat zwischen den musikalischen Teilen Texte vorgetragen. Foto: Alfred Michel

    Alles in allem können die Besucher auf eine gelungene Premiere zurückblicken. Auch Ludwig Thomas zeigte sich nach der Uraufführung zufrieden. „Insgesamt sind 3456 Euro für die Kartei der Not zusammengekommen“, erzählt er. „Das Geld wird zu 100 Prozent gespendet.“

    Und der Komponist hat noch weitere gute Nachrichten im Gepäck: Die Oberdorfer Weihnachtsmesse soll nochmals aufgeführt werden - am Freitag, 20. Dezember 2024, in der St. Martinskirche in Marktoberdorf (Uhrzeit steht noch nicht fest) und am Samstag, 21. Dezember 2024, um 19.30 Uhr in der St. Mangkirche in Kempten.

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