Die Stadtbücherei Marktoberdorf (Sonderpreis) sowie die Stadtbücherei Würzburg (Hauptpreis) haben gemeinsam den Bayerischen Bibliothekspreis 2024 gewonnen. Gewürdigt wurde laut Pressemitteilung, wie modern beide Bibliotheken arbeiteten. Moderne öffentliche Bibliotheken bestünden schließlich längst nicht mehr nur aus Bücherregalen mit Büchern, in denen schweigend gelesen werden darf. Das betonte Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, bei der Verleihung des Bayerischen Bibliothekspreises im Mozart-Areal in Würzburg.
„Bibliotheken sind Orte des Lernens und sichern Chancengleichheit. Sie sind Orte der Begegnung und soziale Netzwerke, Orte der Demokratie, denn Bildung schützt vor Fake News. Sie atmen Geschichten und machen die Zukunft erlebbar und öffnen sich immer weiter in die Gesellschaft als integrativer, sozialer Raum“, sagte Jungk.
Stadtbücherei Marktoberdorf wird ausgezeichnet - Was der Jury besonders gefällt
In Marktoberdorf wurde, wie es in der Mitteilung heißt, die über 30 Jahre alte Bibliothek komplett umgestaltet. Man habe behutsam Altes und Neues miteinander verbunden und so einen einladenden Raum geschaffen. Besonders das Lesecafé, aber auch neu gestaltete Bereiche wie der Makerspace machbarMOD tragen demnach dazu bei, dass die Stadtbücherei zu einem Treffpunkt und Begegnungsort - einem Wohnzimmer der Stadt - geworden sei. Dieser Meinung war jedenfalls die achtköpfige Jury, in der unter anderem der Bayerische Bibliotheksverband, die Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen sowie weitere Bibliotheken mit Juroren vertreten sind.
Die Jury schickte nach Würzburg zur Verleihung Sabine Guhl (Geschäftsführerin des Bayerischen Bibliotheksverbandes) und Ute Palmer (Leiterin der Landesfachstelle für das Öffentliche Bibliothekswesen an der Bayerischen Staatsbibliothek München), die in ihrer Laudatio die Besonderheiten der beiden ausgezeichneten Bibliotheken hervorhoben. Ute Palmer betonte mehrmals deren „Strahlkraft“. Sie seien ein Vorbild und gingen mit neuen Ideen voran. Würzburgs Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg fügte hinzu: „Sie zeigen, was möglich ist, wenn Engagement, Kreativität, Visionen und der Mut eines Teams zusammenkommen.“
Bayerischer Bibliothekspreis für Marktoberdorf: Das sagen die Leiterinnen
Die Marktoberdorfer Büchereileiterin Carmen Wittmann und ihre Stellvertreterin Larissa Kleybor freuten sich gemeinsam mit ihrem Team über die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. Beide betonten, wie froh sie ihre Arbeit mache: Täglich glückliche Menschen zu sehen, die im Lesecafé Zeitung lesen oder sich zum Kaffeetrinken treffen, Schülerinnen und Schüler, die im Sachbuchbereich lernen, Jugendliche, die im Makerspace Roboter ausprobieren und Familien, die im Kinderbereich gemeinsam lesen. „Die Stadtbücherei ist heute wirklich ein Treffpunkt für alle. Ein Wohlfühlort, an dem Erinnerungen geschaffen werden.“ So trügen ihre Arbeit und die Bücherei an sich nicht nur zu Bildung und Lesen bei, sondern förderten eben auch Kreativität, selbstständiges Denken, Eigeninitiative, Menschlichkeit und neue schöne Erinnerungen. Das Team betonte, sie würden auch in Zukunft mit Spaß neue Herausforderungen angehen - und stets weiterdenken.
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