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Um Europa ist ihr nicht bange

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Um Europa ist ihr nicht bange

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    Barbara Lochbihler Die Grünen
    Barbara Lochbihler Die Grünen Foto: Mathias Wild

    Barbara Lochbihler kommt gut gelaunt zum Redaktionsgespräch. Die Grünen-Politikerin war zuvor noch einen Kaffee trinken in einem Marktoberdorfer Café. Die gute Laune bleibt während der folgenden 60 Minuten, in denen die nach zehn Jahren freiwillig aus dem EU-Parlament scheidende Abgeordnete noch einmal einordnet: Was die aus ihrer Sicht wichtigsten Themen für Europa sind. Und natürlich spricht Lochbihler auch darüber, was sie selbst in Zukunft vorhat.

    Lochbihler ist nicht bange um die EU. „Die Mehrheit der Menschen ist pro Europa.“ Allerdings müssten sich die Regierungen deutlicher zum europäischen Projekt bekennen und einheitlicher agieren, um grundlegende Probleme zu lösen. Wichtig ist Lochbihler die Idee des sozialen Europas. Man müsse dafür kämpfen, dass die in vielen Ländern hohe Arbeitslosigkeit (viele junge Menschen finden keinen Job) zurückgeht. Die 60-Jährige wünscht sich auch eine deutlich „ambitioniertere Klimapolitik“, Reformen in der Außenpolitik und bei den Menschenrechten.

    Richtig frustriert hat Lochbihler allerdings, „dass wir die europäische Außengrenze zur tödlichsten Grenze der Welt haben verkommen lassen“. Das könne man nicht schönreden. „Da hat die EU versagt“, sagt Lochbihler. Und sie fürchtet, dass die Parteien, die auf Rassismus und Nationalismus setzten, bei der Wahl am 26. Mai gut abschneiden werden. Dennoch lässt sich Lochbihler nicht entmutigen. Weil die Menschen doch eher sachorientiert seien, hofft sie, „dass sie bei der Wahl nicht den Schreihälsen folgen“.

    Barbara Lochbihler selbst will eine „politische Bürgerin“ und ihrem Grünen-Ortsverband Günztal treu bleiben, sich dort etwa für Arten- und Klimaschutz einsetzen. Ihr Lebensmittelpunkt bleibt in Berlin. Aber auch in ihrem Elternhaus in Ronsberg will sich Lochbihler mehr aufhalten und sich Zeit nehmen, um ihre schöne Heimat zu genießen.

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