Wegkreuze sind im Ostallgäu viele zu finden. Schlagzeilen machen sie meistens, wenn sie beschädigt oder entwendet werden. Die Polizei in Marktoberdorf war beispielsweise mit mehreren Fällen im vergangenen Sommer beschäftigt.
In Obergünzburg hingegen stellt sich die Lage ein bisschen anders dar. Dort ist ein Wegkreuz nicht etwa verschwunden, sondern auf wundersame Art und Weise aufgetaucht. Wo kommt es her? Und wer kann etwas dazu sagen? Der Arbeitskreis Heimatkunde hat nun einen öffentlichen Aufruf gestartet.
Wegkreuz am Hagenmoosberg in Obergünzburg steht seit Jahrzehnten
Unscheinbar, aber doch markant steht das über zweieinhalb Meter hohe Steinkreuz zwischen den Pappelbäumen, im Sommer von Laub eingehüllt und wird von den Autofahrern kaum beachtet, da die Aufmerksamkeit in der Straßenkurve der Verkehrssituation zu gelten hat.
Die Rede ist vom Wegkreuz auf dem Hagenmoosberg. Es steht dort nicht erst seit gestern. Um genau zu sein schon seit einigen Jahrzehnten. Doch nach wie vor ist unklar, wie es dort hingekommen ist.

Dem Spaziergänger sticht die Steintafel mit dem eingehauenen Spruch am Fuße des Kunstwerks in die Augen, der zum Nachdenken anregt. „Das Gültige ist leise – Das Laute Tund und Rausch, Flüstern ist Gottes Weise – drum Seele schweig und lausch“.
Arbeitskreis Heimatkunde: Nichts über das Kreuz zu finden
Weder am Wegekreuz selbst, noch in den Unterlagen des Arbeitskreises Heimatkunde oder im Gemeindearchiv ist etwas darüber zu finden, wer der Künstler dieses Wegekreuzes ist oder wem der Vers zuzuschreiben ist. Jedenfalls müsste es in den Jahren 1949/50 dort aufgestellt worden sein, als die Zufahrt zum 1952 eröffneten Kreiskrankenhaus gebaut worden ist, teilt Hermann Knauer vom Arbeitskreis mit.

Schon in früheren Jahren hätten Besucher des Kreiskrankenhauses beim Arbeitskreis nachgefragt, wer wohl das Wegekreuz an der Zufahrtsstraße in der Kehre zur Günztalklink geschaffen hat? Bisher konnte der Arbeitskreis diese Frage nicht beantworten. Das soll sich nun ändern.
Kontaktdaten: Wer etwas weiß, meldet sich hier
„Flurdenkmale sind Zeugen der Zeitgeschichte und geben oft bedeutungsvolle Rückschlüsse auf vergangene Geschehnisse“, sagt Knauer. Der Arbeitskreis Heimatkunde AKH bittet die Bevölkerung, Kenntnisse über dieses Wegekreuz an die Mail-Adresse: arbeitskreis.heimatkunde@oberguenzburg.de zu senden.
Hermann Knauer ist zudem unter der Nummer 08372/1416 oder 0171/6703710 zu erreichen. Wer will, kann sich auch beim Gemeindearchiv melden unter archiv@oberguenzburg.de beziehungsweise unter 08372/9808347.

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