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Wie die Schießstattstraße zu ihrem Namen kam

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Wie die Schießstattstraße zu ihrem Namen kam

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    An der Schießstattstraße – heute von Wohnhäusern gesäumt – befand sich früher einmal wirklich eine Schießstätte. Und eine weitere Straße ist den Marktoberdorfer Schützen gewidmet.
    An der Schießstattstraße – heute von Wohnhäusern gesäumt – befand sich früher einmal wirklich eine Schießstätte. Und eine weitere Straße ist den Marktoberdorfer Schützen gewidmet. Foto: Heinz Budjarek

    Bis ins 20. Jahrhundert hinein war sie ein kurzer Feldweg am südlichen Ortsrand von Oberdorf und hieß im Volksmund die Thalgasse. Inzwischen ist dieser unbedeutende Randweg zu unserer respektablen Schützenstraße angewachsen und gehört schon fast zum Stadtkern, weil der Stadtrand allmählich nach Süden rutschte. Dass gerade diese Straße den Marktoberdorfer Schützen gewidmet ist, kommt nicht von ungefähr. Hier auf der Jallwiese, am Ende der Thalgasse, hatten sie 1826 ihr neues Schützenheim mit Schießstatt gebaut. Das alte im Riedle war wie so viele Gebäude 1824 abgebrannt. So mag damals die Thalgasse – wie später die Schützenstraße – manch feierlichen Schützenzug gesehen haben oder auch nur die Mitglieder der Schützengesellschaft mit umgehängtem Feuerstutzen auf dem Weg zu ihren Übungsabenden. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam auch das Ende dieser Schießstatt, der zweiten in der Vereinsgeschichte. Vermutlich reagierten die Amerikaner allergisch auf deutsche Schießfreude und wollten sie selbst in ihrer sportlichen Form mit Stumpf und Stiel ausrotten. Sie sprengten die Anlage und auf den Trümmern entstand die Schießstattstraße, eine Wohnstraße mit durchaus friedlichem Charakter. Die heimatlosen Schützen aber formierten sich 1950 neu in ihrer Feuerstutzen-Schützen-Gesellschaft und bauten mit Hilfe der Stadtverwaltung 1955 auf dem Schlossberg eine neue – die dritte Schießstatt – bis heute Stätte des Schießsports und der Schützen-Geselligkeit.

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