Ab wann Welpen von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt werden dürfen, ist gesetzlich in der Tierschutz-Hundeverordnung festgelegt. Die dort angegebene Wochenanzahl darf nicht unterschritten werden, ansonsten wird eine Ordnungswidrigkeit begangen.
Welpen abgeben: Das ist die gesetzliche Lage
In Paragraph 2, Absatz 4 der Tierschutz-Hundeverordnung ist festgelegt, ab wann Welpen von ihrer Mutter getrennt werden dürfen. Demnach muss der Welpe die achte Lebenswoche erreicht haben. Unter bestimmten Umständen dürfen Welpen auch früher abgegeben werden: Zum Schutz der Mutter oder der Welpen "vor Schmerz, Leiden oder Schäden". Ein Tierarzt muss der verfrühten Trennung von Muttertier und Welpen zustimmen.
Liegt eine Gefahr für Muttertier oder Welpen vor und es wird mehr als ein Welpe vor der achten Woche abgegeben, dürfen die Welpen untereinander nicht mehr bis zum Erreichen der achten Woche getrennt werden. Auch das ist eine Vorgabe, die in der Tierschutz-Hundeverordnung festgelegt ist.
Entwicklung von Welpen: Die Phase durchleben sie bis zur Abgabe
Wie schnell sich ein Welpe entwickelt, ist abhängig von der Rasse. Kleine Hunderassen sind zum Beispiel schneller ausgewachsen als große Hunderassen. Trotzdem durchlaufen sie in den ersten zwölf Wochen ähnliche Entwicklungsschritte, die für ihr späteres Leben entscheidend sind. Das Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdingshausen gibt folgende Entwicklungsschritte an:
- Neonatale Phase: Die erste Phase findet von der Geburt bis zur zweiten Lebenswoche statt. In dieser Zeit sind die Welpen zu 90 Prozent am Schlafen und die gesamte Energie wird für das Wachstum verwendet. Denn innerhalb der ersten Lebenswoche verdoppeln Welpen ihr Geburtsgewicht. Sie können zudem ab Geburt riechen, schmecken und auf Berührungen reagieren, was für das Auffinden der Milchdrüse unentbehrlich ist.
- Übergangsphase: In der zweiten Phase der Entwicklung (Woche zwei bis vier) öffnen sich die Augen und Ohren der Welpen. Sie lernen zudem zu laufen. Unter anderem werden sie unabhängiger von ihrer Mutter und bekommen die ersten Grundlagen des Hundeverhaltens sie beigebracht.
- Sozialisationphase: Die nächste Phase dauert von der vierten bis zwölften Lebenswoche. Jegliche Interaktionen mit der Umwelt oder Bezugspersonen, die sie in dieser Phase erleben, werden sie ihr gesamtes Hundeleben in Erinnerung behalten.
- Entwicklung: In der nächsten Phase sind die Welpen acht bis zwölf Wochen alt und können eine erste Angstphase durchleben. Aus diesem Grund sollten Hundebesitzer jegliche Überstimulation des Welpen vermeiden, um Angstreaktionen im späteren Leben vorzubeugen.
Abgabe von Welpen hinauszögern: Länger als acht Wochen bei Mutter
Welpen länger als acht Wochen bei ihrer Mutter zu lassen, kann laut dem Gesundheitszentrum für Kleintiere gut für die Entwicklung der Welpen sein.
Ab der achten Lebenswoche beginnen Hunde das soziale Untereinander zu verstehen und auch zu lernen. Sie befinden sich in der Sozialisationsphase. Dabei lernen sie zum Beispiel ihre Beißhemmungen zu trainieren. Sie lernen aber auch, wie ein Hund sich zu verhalten hat. Die Phase ist besonders wichtig, denn alle Lernerfahrungen, die Welpen mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter erlebt haben, übernehmen sie mit in ihr neues Zuhause. Das kann das Zusammenleben mit ihren neuen Besitzern vereinfachen.
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