Besonders Babys und Kleinkinder sind vom RS-Virus betroffen. Aber auch Erwachsene können sich anstecken.
Bild: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)
Besonders Babys und Kleinkinder sind vom RS-Virus betroffen. Aber auch Erwachsene können sich anstecken.
Bild: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)
Es ist Winter in Deutschland und das bedeutet auch: Es ist Grippesaison. Dieses Jahr scheint es aber besonders viele Krankheitsfälle zu geben. Der Grund: Es handelt sich häufig gar nicht um die Grippe, sondern um das sogenannte Respiratorisches Synzytial-Virus, auch bekannt als RS-Virus oder RSV.
Der Grund für die unüblich starke RSV-Welle ist vermutlich die Isolation der letzten drei Jahre. Durch den verminderten Kontakt zu anderen Menschen und dadurch zu Krankheitserregern, schwächelt bei vielen Menschen das Immunsystem. Dadurch können sich Erreger besonders stark verbreiten.
RSV ist vor allem für Säuglinge und kleine Kinder bis vier Jahre gefährlich. Sie kommen mit manchen Erregern zum ersten Mal überhaupt in Kontakt. Aber was genau sind die Unterschiede zwischen der normalen Grippe und RSV? Eine Übersicht über Symptome der beiden Krankheiten und wie man RSV behandelt.
Die Grippewelle im Winter überrollt Deutschland schon seit Jahren und ist im Normalfall keine Gefahr. Gefährlich kann die Grippe nur für alte Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen werden. Die typischen Grippesymptome sind:
Die Grippe hat außerdem eine sehr kurze Inkubationszeit. Normalerweise treten erste Symptome bereits ein bis zwei Tage nach der Infektion auf. Bei RSV dauert das länger.
Das RS-Virus löst akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege aus. Bei Erwachsenen verläuft das Ganze häufig wie eine simple Erkältung. Bei Säuglingen und jungen Kindern kann RSV zu Lungenentzündungen führen und in künstlicher Beatmung enden. Unter den Kindern, die ins Krankenhaus kommen, sterben laut Robert-Koch-Institut ein Prozent. Bei Kindern mit angeborenem Herzfehler sind es sogar fünf Prozent.
Die meisten RSV-Infektionen bei Erwachsenen verlaufen vermutlich undiagnostiziert, weil sie entweder symptomfrei sind oder wie eine harmlose Erkältung wirken. In stärkeren Fällen beklagen sich Erwachsene Patienten über grippeähnliche Symptome wie Schlappheit, trockener Husten oder manchmal Fieber.
Bei Kindern verläuft die Erkrankung meist heftiger, besonders, wenn sie es zum ersten Mal haben. Das sind die typischen Symptome:
In der Regel dauert die Infektion bei einem gesunden Immunsystem drei bis zwölf Tage. Einzelne Symptome, besonders Husten, können aber auch bis zu vier Wochen andauern. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und acht Tagen. Man steckt sich meistens durch Tröpfcheninfektion an.
Infizierte sollen viel trinken und die Atemwege freihalten, etwa durch Nasentropfen oder -spülungen. In schlimmen Fällen müssen Patienten im Krankenhaus beatmet werden. Eine Impfung gegen RS-Viren gibt es aktuell nicht.