Schlager-Fans kennen und lieben ihn: Schlager-Legende Roland Kaiser wurde vor über 40 Jahren mit seinem Song "Santa Maria" bekannt. Seitdem ist der inzwischen 71-Jährige aus der Schlager-Welt nicht mehr wegzudenken. Erst vor ein paar Wochen feierte er sein 50. Bühnenjubiläum. Doch nun äußert sich Kaiser kritisch über die Schlager-Branche. Im Podcast "Polaks Schlagertalk" von Deutschlandfunk Kultur findet er ehrliche Worte.
Roland Kaiser: Das stört den Sänger am Schlager
Als Komiker Oliver Polak den Schlager im Gespräch mit Roland Kaiser als "heile Welt" bezeichnet, widerspricht Kaiser ihm deutlich. "Wir haben im Schlager keinen reflektierten Zeitgeist", äußert sich der Schlagerstar kritisch über die aktuelle Schlagermusik. Das sei aber nicht immer so gewesen: In den 50er und 60er Jahren sei Schlagermusik deutlich näher an der Realität gewesen als heute. "Damals wurde der Zeitgeist widergespiegelt." Um das heutzutage genauso zu machen, müssten die Schlager-Themen weitaus schwieriger sein als sie aktuell sind, urteilt Kaiser.
Aber nicht nur das stört Kaiser an den aktuellen Schlagerhits, wie er weiter erzählt: "Der Schlager von früher war klüger gemacht. Klüger. Selbst wenn sie humorvoller waren, waren sie cleverer." Als Beispiel für einen dieser clever geschriebenen Hits erwähnt der gebürtige Berliner den Song "Pigalle (Die große Mausefalle)" von Heinz Gietz und Hans Bradtke, gesungen von Bill Ramsey.
Roland Kaiser: Diese Themen verarbeitet er in seinen Songs
Auch Kaiser selbst habe Songs geschrieben, mit denen er den Zeitgeist aufgreifen wollte. Er nennt hier seine Songs "Liebe kann uns retten" und "Zuversicht". Mit diesen wollte er sagen, "dass wir in kritischen Phasen Zuversicht brauchen, um aus der Sache herauszukommen".