Knapp ein halbes Jahr nach der Auftaktveranstaltung steht der Bürgersolarpark Memmingen kurz vor seiner Fertigstellung. Durch eine Beteiligung von 281 Menschen finanziert, produziert der Solarpark ab jetzt Strom für knapp 700 Haushalte. Die Betreibergesellschaft NEAP und die Klimainitiative Memmingen (KIMM) hatten das Projekt auf Dächern der Stadt Memmingen im April öffentlich vorgestellt. Die Beteiligten betonen den großen Beitrag des Projekts für Energiesicherheit, Klimaschutz und lokale Wertschöpfung, heißt es in einer Mitteilung von KIMM.
So viel Kohlendioxid wird eingespart
Vergangene Woche hatte die Klimainitiative Grund zum Feiern: In nur sechs Monaten konnte der von ihr initiierte Bürgersolarpark jetzt fertiggestellt werden. Vertreter von KIMM, Gesellschafter des Bürgersolarparks und die Geschäftsführung der Betreibergesellschaft NEAP trafen sich vor einem Mehrfamilienhaus im Kalkerfeld in Memmingen, wo aktuell die letzten PV-Module montiert werden. Der Solarpark umfasst 2000kWh Leistung, wodurch etwa 700 Haushalte nachhaltigen Strom beziehen und rund 1000t CO2 eingespart werden können.
Vor rund einem Jahr wurde der Bürgersolarpark von der Klimainitiative angestoßen. Mit Unterstützung durch Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und eine Zusammenarbeit mit der Memminger Stadtverwaltung konnten Dachflächen auf kommunalen Gebäuden für das Projekt genutzt werden. Nachdem die Firma NEAP aus Garching als Partner für die Umsetzung gefunden war, wurde der Bürgersolarpark Memmingen im April öffentlich vorgestellt.
Welche Besonderheit der Solarpark in Memmingen hat
Besonderheit dieses Solarparks ist die Finanzierung durch 281 Bürger, die die Anteile gezeichnet hatten. Mit ihren Geldeinlagen wurde der Solarpark errichtet. Jetzt profitieren sie im Gegenzug von den Gewinnen aus der Energieerzeugung. „Der Bürgersolarpark zeigt: Klimaschutz kann erfolgreich auf lokaler Ebene vorangetrieben werden. Das gegenseitige Geben und Nehmen kann in Anbetracht klammer öffentlicher Kassen ein Modell mit Vorbildcharakter sein“, erklärt KIMM-Vorstand Felix Schachenmayr.
Die Betreibergesellschaft NEAP führte die Verhandlungen, forcierte den Bauprozess und wird den Bürgersolarpark die nächsten 20 Jahre technisch und kaufmännisch begleiten. Thomas Prudlo, Geschäftsführer von NEAP, sagt: „Es war ein Kraftakt, von April bis November alle Anlagen zu bauen. Wir mussten die Montagekapazitäten wegen der für 2025 angekündigten Änderungen der Vergütungsregeln noch mal erhöhen. So ist der Bürgersolarpark finanziell und rechtlich gut abgesichert“.
Einige Hürden mussten in Memmingen übersprungen werden
Die Klimainitiative ließ nun die Sektkorken knallen, so groß war die Freude über das Gelingen dieses konkreten Projektes für mehr Klimaschutz in Memmingen. Solarmodule auf kommunalen Dächern war eines der ersten Ziele, das KIMM unmittelbar nach der Gründung vor zwei Jahren angestrebt hatte. Dass dieses Vorhaben nach einigen Hürden in Rekordgeschwindigkeit realisiert wurde, wird jetzt als großer Erfolg gefeiert.
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