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Das beschäftigt die Feuerwehren im Unterallgäu

Herausforderungen für die Feuerwehren

Warum es bei den Feuerwehren im Unterallgäu längst nicht mehr nur um Brände geht

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    Aus einem Polizeihubschrauber wird ein Wasserretter abgeseilt. Auch die Feuerwehr hatte beim Junihochwasser jede Menge zu tun.
    Aus einem Polizeihubschrauber wird ein Wasserretter abgeseilt. Auch die Feuerwehr hatte beim Junihochwasser jede Menge zu tun. Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolbild)

    Es sind eindrucksvolle Zahlen, die beim Treffen hochrangiger Feuerwehrleute aus dem nördlichen Unterallgäu vorliegen. „Was aber tatsächlich an Schicksal, Leid und Schaden hinter einer jeden Zahl stecken kann, das können nur die wenigsten erahnen“, betonte der Babenhauser Kreisbrandinspektor Tobias Hiller. In einem Aufgabengebiet hatten die Einsatzkräfte deutlich mehr zu tun als zuvor – eine Folge der Hochwasserkatastrophe vom Juni.

    43 Feuerwehren mit insgesamt 1730 Aktiven sind im Inspektionsbereich Nord im Unterallgäu zusammengefasst

    43 Feuerwehren mit insgesamt 1730 Aktiven, davon 82 Frauen, sind im Inspektionsbereich Nord des Landkreises Unterallgäu zusammengefasst. Die Kommandanten und höheren Führungsdienstgrade des von Hiller geleiteten Bereiches trafen sich in Kirchhaslach zu ihrer jährlichen Dienstversammlung.

    Mit insgesamt 775 Einsätzen zwischen Oktober 2023 und heute wurden 34 Prozent mehr als im Vorjahr abgearbeitet. Diese teilen sich auf in 37 Brandeinsätze, was nur noch fünf Prozent aller Einsätze bedeutet, aber trotzdem eine Steigerung um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist. Dagegen stieg die Anzahl der Technischen Hilfeleistungen auf 559, was einem Anteil von 72 Prozent an allen Einsätzen entspricht – 56 Prozent mehr als im Vorjahr, was vor allem am Hochwasser im Juni liegt. 18 Gefahrstoffeinsätze sowie Sicherheitswachen, sonstige Hilfeleistungen und Fehlalarme ergänzen die Statistik.

    Die Rettung von Menschen stellte eine besondere Herausforderung dar

    Eine besondere Herausforderung stellten die Personenrettungen dar, sagte Hiller. Diese gelangen in 35 Fällen, davon fünfmal durch First Responder und siebenmal über Feuerwehrleitern. Betreuung und Versorgung wurde in mehr als hundert Fällen geleistet, und leider wurden auch sechs Personen tot gefunden oder mussten tot geborgen werden.

    Dank an Arbeitgeber im Unterallgäu, die ihre Mitarbeiter im Alarmfall ziehen lassen

    Der Dank des Kreisbrandinspektors galt auch den Arbeitgebern, die Feuerwehrleute für den Einsatz freistellen – was besonders tagsüber von großer Bedeutung sei. Für die Einsätze hatten sich die Aktiven sowohl in örtlichen Übungen als auch in ortsübergreifenden Haupt- und Gemeinschaftsübungen vorbereitet, wovon eine in jedem der fünf Unterkreise des Inspektionsbereiches Nord stattfand.

    Wie steht es um die Umrüstung der Sirenenanlagen auf die digitale Alarmierung?

    Hiller betonte die Bedeutung der Kreiseinsatzzentrale bei überörtlich anfallenden großen Einsatzlagen. So wurden dort allein im Hochwasserfall mehr als tausend Einsätze zur Entlastung der Integrierten Leitstelle disponiert. Die Umrüstung der Sirenenanlagen auf digitale Alarmierung an 49 der insgesamt 180 Standorte ist abgeschlossen und ansonsten beauftragt oder geplant, ergänzte der Kreisbrandinspektor. Er ging auch auf die vielen Lehrgänge ein, bei denen sich die Feuerwehrleute weiterbilden. Dazu präsentierte Fach-Kreisbrandmeister Peter Drexel ein neues Buchungstool, das die Organisationsarbeit erleichtern soll.

    Im Bericht des erkrankten Jugendwartes Andreas Thiel ging es um die erfolgreiche Arbeit in 41 Nachwuchswehren mit 566 Jugendlichen, davon 154 Mädchen, sowie fünf Kinderfeuerwehren mit 37 Mädchen und 29 Jungen. Zudem stellte sich Hanna Lindner als Leiterin des neu eingerichteten Fachbereichs „Frauenarbeit“ vor.

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