Was bringt ein Warnsignal, das nicht als solches wahrgenommen wird? Leider nichts. Und genau da liegt beim Erdgas beziehungsweise dessen Geruch das Problem. Knackpunkt 1: Durch FFP2-Masken ist der durchaus penetrante Geruch des Odorierungsmittels im von den Memminger Stadtwerken benutzen „Gasodor S-Free“ deutlich schwerer riechbar. Das birgt Risiken zum Beispiel für Gebäude wie Krankenhäuser, Rettungswachen oder Läden, in denen es aktuell eine Maskenpflicht gibt. Knackpunkt 2: Wenn der Duftstoff doch gerochen wird, wird er nicht unbedingt in Verbindung mit austretendem Gas gebracht. Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Lösungen: Auch in Memmingen entweder zum alten, aber leider nicht so umweltfreundlichen schwefeligen Duftstoff zurück zu kehren. Oder die jeweiligen Gaskunden ganz konkret auf den Warngeruch hinzuweisen und ihnen unaufgefordert Duftproben zur Verfügung zu stellen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Gaslecks und einer damit einhergehenden Gefahr zum Glück sehr unwahrscheinlich sind – der Fall beim Roten Kreuz hat gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Um wenigstens den Hauch einer Chance zu haben, eine Explosion zu vermeiden.
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