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Endspurt auf dem Christkindlesmarkt in Memmingen

Advent in Memmingen

Endspurt auf dem Christkindlesmarkt in Memmingen

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    Ordentlich Schnee überzuckert den Memminger Christkindlesmarkt zum Finale an diesem Wochenende. Die Besucher genießen das winterliche Spektakel deshalb dick eingepackt.
    Ordentlich Schnee überzuckert den Memminger Christkindlesmarkt zum Finale an diesem Wochenende. Die Besucher genießen das winterliche Spektakel deshalb dick eingepackt. Foto: Uwe Hirt

    Mit dem passenden Winterwetter geht der Memminger Christkindlesmarkt an diesem Wochenende zu Ende – der erste seit 2019 nach der Corona-Zwangspause. Deshalb haben wir nachgefragt bei Händlern und Besuchern, welche Bilanz sie ziehen.

    Das sagen Händler und Händlerinnen in Memmingen: Im Moment sei es wegen des Schmuddelwetters zwar ein wenig ruhig, sagt Sven Böhm von „Böhms Schlemmerimbiss“ am Freitagmittag, insgesamt ist er aber sehr zufrieden mit dem Geschäft auf dem diesjährigen Christkindlesmarkt. „Die Leute haben Weihnachtsmärkte vermisst, das merkt man“, sagt er. Er kommt mit seinem Kinderkarussell schon seit 20 Jahren nach Memmingen, im Imbisswagen steht er hier zum ersten Mal: „Wir haben Leos Imbiss abgelöst.“ Die Paprikawurst gehe dabei besonders oft über den Tresen, erzählt er. Aber auch Fischsemmeln oder Hamburger schmeckten den Gästen gut. Das Besondere am Christkindlesmarkt sei die winterliche Atmosphäre, das sei mit dem Jahrmarkt nicht zu vergleichen, auf dem er alle paar Jahre seinen Discoflyer aufbaut, sagt Böhm. Nur das Karussell gehöre mehr in die Mitte des Marktes, wünscht er sich.

    Sven und Jason Böhm (von rechts) sind mit einem Kinderkarussell und „Böhms Schlemmerimbiss“ auf dem Memminger Christkindlesmarkt.
    Sven und Jason Böhm (von rechts) sind mit einem Kinderkarussell und „Böhms Schlemmerimbiss“ auf dem Memminger Christkindlesmarkt. Foto: Brigitte Hefele-Beitlich

    Fidan Kllokoqi verkauft Mützen, Stirnbänder, Schals und Schmuck in seiner tannenverzierten Bude. Der Kemptener kommt schon seit zwölf Jahren in die Maustadt – ausgenommen die Pandemiejahre. Er berichtet von internationalem Publikum aus Italien, Frankreich, der Schweiz und Österreich, sogar aus New York hätte er einen Kunden gehabt. Viele seien eingefleischte Weihnachtsmarktgänger gewesen, die mehrere Märkte besucht hätten. In Memmingen bekomme die schöne Kulisse viel Lob, sagt er. Festgestellt hat er aber, dass ein paar weniger Händler da seien, weil sie wegen Corona aufgehört haben. „Das merkt man auf jedem Markt“, sagt Kllokoqi. „Auch in Kempten und Ulm stehen heuer etwa 20 bis 30 Prozent weniger Buden.“

    Gut geht das Mützengeschäft bei Fidan Kllokoqi. Er hatte sogar einen Kunden aus New York.
    Gut geht das Mützengeschäft bei Fidan Kllokoqi. Er hatte sogar einen Kunden aus New York. Foto: Brigitte Hefele-Beitlich

    Der absolute Renner in Melanie Staudenrauschs „Glühweinstadel“ ist der „ganz normale rote Glühwein“. Die Memmingerin findet, es waren „unfassbar viele Leute“ unterwegs – und alle seien gut drauf gewesen. „Es hat uns überrascht und gefreut, dass überhaupt keine Meckerer darunter waren.“ Sie glaubt, dass einfach alle froh waren, „dass wir wieder da sind“. Ihr Stand ist neben der kleinen Bühne: Von den Aufführungen am Wochenende seien alle begeistert gewesen, da könnte es künftig ruhig mehr geben, findet sie.

    Melanie Staudenrausch in ihrem "Glühweinstadel" auf dem Christkindlesmarkt.
    Melanie Staudenrausch in ihrem "Glühweinstadel" auf dem Christkindlesmarkt. Foto: Brigitte Hefele-Beitlich

    So urteilen Besucher und Besucherinnen in Memmingen: Maximilian Meier aus Augsburg arbeitet gerade in Memmingen und besucht den Christkindlesmarkt zum ersten Mal. „Ich habe erst zwei Stände abgeklappert, nämlich den Glühwein- und den Bratwurststand“, gibt er zu. Vor allem gefallen ihm bei diesem Wetter die schön hergerichteten Unterstände, wo er sein Getränk und seinen Imbiss im Trockenen genießen kann. Sein erster Eindruck: sehr nett und nicht so überfüllt wie in Augsburg.Gute

    Auch Dana Hönicke aus Memmingen schätzt es, dass sie ihre Mittagspause trotz Schneetreiben mit der Glühweintasse in der Hand trocken in einer der Verzehrhütten verbringen kann. Sie ist „keine typische Weihnachtsmarktgängerin“, war aber mit Kollegen schon vier Mal auf dem Christkindlesmarkt. Außerdem hat sie die Eröffnung mit ihren Kindern besucht, um die „Illusion Christkind“ wieder aufleben zu lassen. Sie vermisst nichts in der kleinen Budenstadt. „Mir reicht das gemütliche Zusammenstehen“, sagt sie. „Und die Auswahl an Essen ist wirklich gut, auch für Vegetarier.“

    Gute Auswahl auch für Vegetarier

    „Das Wetter könnte besser sein“, meint eine vierköpfige Familie aus Augsburg, die mit Oma und Opa auf dem Weg in den Urlaub ist und in Memmingen einen Zwischenstopp zum Mittagessen auf dem Christkindlesmarkt eingelegt hat. „Schon als wir aus dem Parkhaus herausgekommen und Richtung Marktplatz gelaufen sind, fanden wir es richtig schön“, sagen sie. Den Kindern haben die lebenden Tiere gefallen. „Klein, aber fein und gemütlich“, lautet ihr Urteil.

    "Mir fehlt das original Weihnachtliche"

    Überhaupt nichts abgewinnen kann dagegen die Memmingerin Maria Prommegger dem adventlichen Treiben. „Es gibt nur Essensstände und überhaupt kein Kunsthandwerk“, bemängelt sie. Es sei zwar schön, dass der Markt nun wieder stattfinden dürfe, sie werde dort aber sicher nichts konsumieren. „Mir fehlt das original Weihnachtliche, Mützen kann ich in jedem Geschäft kaufen“, sagt die gebürtige Österreicherin. Von dort sei sie es gewohnt, dass es auf Weihnachtsmärkten viel selbst Produziertes, Krippen und Ähnliches gebe, das vermisse sie in Memmingen. „Das einzig Gute war das Kasperletheater, alles andere ist einfach nur läppisch für mich“.

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