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Memmingen
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Faschingskonzert in Memmingen

Musikalischer Faschingsausklang

Ein baumelnder Fisch und eine Wurst-Krone

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    Hohe Sangeskunst verbanden Barbara Sauter (Sopran) und Richard Wiedl (Tenor) beim Faschingskonzert mit einer ordentlichen Portion Humor.
    Hohe Sangeskunst verbanden Barbara Sauter (Sopran) und Richard Wiedl (Tenor) beim Faschingskonzert mit einer ordentlichen Portion Humor. Foto: Horst Hacker

    Unter den Klängen des Bayerischen Defiliermarsches in den Pfarrsaal von Mariä Himmelfahrt eingezogen, intonieren Barbara Sauter (Sopran), Richard Wiedl (Tenor) und Max Pöllner (Klavier) des Fischertagsvereins hymnisches Schmotzlied: „Schmotz, Schmotz, Dreck auf Dreck, Schellakönig, wüaschte Sau“. Mit dem Kommando „Alle Mann, präsentiert den Bären“ erhebt sich das Publikum gehörig traditionell-feierlich. Dann geht es gesangs- und instrumentalmusikalisch so richtig in die Vollen.

    Krapfen zur Stärkung des Publikums

    Nicht kleckernd, sondern klotzend mit „Schau hie, do liegt a tota Fisch im Wasser, den machma hie. Mari, Mari, den Fisch, den machma hie. Ralalalala, jaja, den Fisch, den machma hie“. Nachdem sich die Sopranistin mit dem „zauberhaft lyrischen Namen“ Barbara Sauter vorgestellt hat, werden zur Stärkung der Saalgäste Krapfen gereicht. Wie eine Semmel aufgeschnitten, verlocken sie mit eingelegtem Kaviar und Bismarckhering. 

    Vom Deckel des Flügels baumelt eine wie ein riesiger roter Goldfisch aussehende ausgestopfte Lachsforelle. Es ist die Königsforelle vom letztjährigen Fischertag 2024. Sage und schreibe stattliche 2540 Gramm soll das zuvor im Stadtbach schwimmende „U-Boot“ auf die Waage gebracht haben.

    Klavierbegleitung zu vorzüglicher Sangeskunst

    Wie gar nicht anders zu erwarten, gab das „Lercherl vom Illertal“ selbstverständlich das Forellenlied aller Forellenlieder, Franz Schuberts Kunstlied „Die Forelle“ (In einem Bächlein helle, da schoss in froher Eil die launische Forelle vorüber wie ein Pfeil ...) in
    höchst brillanter Manier zum Besten. Max Pöllner lieferte dazu gekonnt die pianistische Begleitmusik. Richard Wiedls fachkundiger Kommentar: „Ich kenne keine, die all die schönen Lieder besser zu interpretieren versteht als die liebe Barbara.“ Sie lieferte mit Smetanas „Lied an den Mond“, das Pöllner romantisch stimmungsvoll anspielte, einen weiteren imposanten Beweis ihrer
    vorzüglichen Sangeskunst.

    Im Duett „Der Mond hat schwere Klag’ erhoben“ aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß II demonstrieren Sopranistin und Tenor wunderschönen stimmlichen Zusammenklang. Dass sie sich sehr mögen, zeigt die Barbara, indem sie sich auf Tuchfühlung eng an Wiedls Backside schmiegt. Sein bauchiger Vorbau hätte sie auf Distanz gehalten.

    Warum ein Planschbecken auf der Bühne steht

    Am Ende der Pause leerte Wiedl vier Eimer Wasser in ein Baby-Planschbecken. Nein, die Barbara planschte darin nicht in Evas Kostüm. Vielmehr zog Richard Schuhe und Socken aus, krempelte die Hosenbeine hoch und stieg hinein. Nach seiner Fußwaschung trocknete sie ihm die strammen Münchner Wadeln.

    Max Pöllner wurde zum Fischerkönig erhoben. Als Krone diente ein aus München importierter Wurstring.

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