Das 82. Gauschießen des Sportschützengaues Ottobeuren, das der Schützenverein Dietratried anlässlich seines 125-jährigen Gründungsjubiläums in seinem Schützenheim ausgetragen hatte, ist nun mit einem großen Festwochenende beendet worden: Nach dem spannenden Finalschießen und einer „Partynacht in Tracht“ mit vollem Haus und toller Stimmung wurden am Sonntag nach Kirchenzug und Festgottesdienst die neuen Gaukönige inthronisiert.
„Logististische Meisterleistung“ beim Gauschießen des Schützengaus Ottobeuren
Dabei wurden die beeindruckenden Schießergebnisse bekannt gegeben und Festpreise im Wert von über 24.000 Euro verteilt. Für den 93 Mitglieder zählenden Verein war dies eine logistische Meisterleistung, welche die Dorfgemeinschaft mit Bravour meisterte.
„Das habe ich so noch nicht erlebt“, sagte Gauschützenmeister Thomas Schropp zu den exzellenten Schießergebnissen. So reichte in zwei Fällen ein 0,0-Teiler allein zur Königswürde nicht aus. Auch beim Finalschießen hätten 100 Ringe zum Sieg nicht genügt. 18 Blattl unter einem 10-Teiler habe es bei einem Ottobeurer Gauschießen so auch noch nie gegeben, lobte Schropp.
So viele Teilnehmer: Erinnerungspreise reichen nicht aus
Schützenmeister Stefan Mendler freute sich, dass sich so viele Schützinnen und Schützen an dem Gauschießen beteiligten. Die derzeit noch ausstehenden Holzuhren als Erinnerungspreis würden noch nachgereicht: „Mit einem solchen Andrang hatten wir nämlich nicht gerechnet.“ Unermüdlich habe sein emsiges Team für einen reibungslosen Schießbetrieb und eine gute Verpflegung gesorgt. Pfarrer Klemens Geiger gab im Rahmen des Festgottesdienstes zu bedenken, dass manchmal auch ein Schuss daneben geht: Wie beim Schießsport müsse auch der Christ immer sein Ziel vor Augen haben, „damit er ins Schwarze trifft“.
Bisherige Gaukönige des Schützengaus Ottobeuren entthront
Die bisherigen Gaukönige, Leon Schneider (Jugend), Sabine Pumm (Damen), André Jakubek (LG-Schützen) und Markus Rampp (Pistole) konnten ihren Titel nicht verteidigen und wurden mit einem Erinnerungs-Königsbecher wieder ins „normale Schützenvolk“ entlassen. „Die Erstplatzierten bei der Jugend kamen alle aus Markt Rettenbach, als wäre es eine Gemeindemeisterschaft“, betonte der Gauschützenmeister bei der Inthronisation der neuen Könige: Jugend-Königin Sophia Hebel meinte in ihrer Antrittsrede: „Es freut mich riesig, dass ich die Ehre habe, Gauschützenkönigin zu sein; aber ohne Unterstützung meiner Vereinskollegen wäre ich nicht hier.“
Das sagen die Sieger
„Damenkönigin“ Stefanie Arnold gab zu bedenken: „Es ist zwar machbar, aber sehr unwahrscheinlich, dass man einen 0,0-Teiler trifft. Für mich war es wie ein Sechser im Lotto, obwohl ich nur 23 Minuten Zeit hatte für meine 40 Schuss.“ „Pistolenkönig“ Georg Negele freute sich riesig: „Für mich ist es bereits der zehnte Königstitel und bereits der 20. Gaukönigstitel für meinen Schützenverein Schlegelsberg.“ Und an die Gäste appellierte er: „Macht einen guten Umsatz, der Verein hat’s verdient – es ist eine super Veranstaltung.“ Der Gauschützenkönig der Schützenklasse, Uwe Petrich, sagte: „Ein Ziel vor Augen gibt Sinn im Leben.“ 2009 war er bereits König mit der Luftpistole und 2018 mit dem Luftgewehr, was ihm in diesem Jahr erneut gelang: „Einen 0,0-Teiler schießen ist etwas Besonderes, ganz klar.“ Dies sei ihm schon einmal geglückt; vor zehn Jahren bei einem Übungsschießen: „Es ist möglich, aber ich glaub, ich schaff’ das ein drittes Mal nicht mehr“, meinte der neue Monarch. Höchstes Lob zollte er „Stefans Team von Dietratried“, das einen wunderbaren, einwandfreien Schießbetrieb und eine hervorragende Bewirtung gewährleistete.
Dieser Verein stellte die meisten Teilnehmer
Insgesamt hatten sich 665 Schützen aus 18 Vereinen an dem Gauschießen beteiligt. Der SV Eldern stellte mit 81 Schützen die meisten Teilnehmer, gefolgt vom Ausrichter des Wettbewerbes (77) sowie von Edelweiß Attenhausen (68). Weil der SV Niederdorf (Ausrichter Dietratried lief mit 86 Prozent Beteiligung außer Konkurrenz) mit 60 von insgesamt 109 Mitgliedern prozentual die meisten Hubertusjünger an den Stand brachte, durften sich Niederdorf und Eldern jeweils über einen Meistbeteiligungspreis (40 Liter Bier) freuen. Fast 400 Festpreise im Wert von über 24.000 Euro wurden vergeben.
Die wichtigsten Ergebnisse
Gaukönigin bei der Jugend wurde Sophia Hebel (8,20-Teiler; Alpenrose Engetried), gefolgt von Selina Scharpf (10,00; Günztaler Markt Rettenbach) und Ludwig Kirmaier (15,50; Günztaler Markt Rettenbach). Bei den Damen wurde Stefanie Arnold (Frechenrieden) mit einem 0,01-Teiler Gaukönigin, vor Sabine Pumm (6,40; Engetried) und Melanie Linder (8,00; Böhen). Bei den Schützen-Luftgewehr kam Uwe Petrich (Engetried) – ebenfalls mit einem 0,01-Teiler – zur Königswürde. Ihm folgten Johannes Pobitzer (2,00; Engetried) und Peter Hillenbrand (6,00; Böhen). Zum Pistolen-König gekürt wurde Georg Negele (2,20; Schlegelsberg), gefolgt von Gauschützenmeister Thomas Schropp (12,90; Attenhausen) und Armin Kummer (16,70; Eldern). Gewinner der Jubiläumsscheibe wurde, wer einem 125-Teiler am nächsten kam. In jeder Klasse bekam der Sieger zudem eine Schützenscheibe.
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