Der Memminger „Arbeitskreis Sportlerehrung“ hat seine Wahl getroffen, und die „Sportler und Sportlerinnen des Jahres“ stehen fest. Aus dem Kreis der Sportlerinnen und Sportler des Jahres können unsere Leserinnen und Leser bis zum 2. Februar wieder das „Sport-ASS“ wählen.
„Sportler des Jahres“ ist Triathlet Darren Alcock. Er hat sich mit einem ersten Platz bei einem Ironman in Österreich für die Weltmeisterschaft in diesem Jahr qualifiziert. „Sportlerin des Jahres“ ist Schwimmerin Lena Lenz, die bei der Bayerischen Meisterschaft zweimal auf dem Podest landete. „Mannschaft des Jahres“ sind die auch in diesem Jahr wieder sehr erfolgreichen Eishockey-Frauen des ECDC Memmingen.
Bei den weiblichen Jugendlichen gewinnt Magdalena Heinz
Bei den weiblichen Jugendlichen fiel die Wahl auf Leichtathletin Magdalena Heinz. Sie ist unter anderem Schwäbische Meisterin im Dreisprung und Speerwurf. Kickboxer Daniil Khudiakov ist „Jugendsportler des Jahres“. Er wurde in seiner Gewichtsklasse Deutscher Meister und Weltmeister. Die „Jugend-Mannschaft des Jahres“ sind drei Rasenkraftsportlerinnen der DJK Memmingen. Sie haben bei der Süddeutschen sowie bei der Deutschen Meisterschaft den Titel geholt.
Der Ehrenbecher für besondere Leistungen im Sport wird an Gernot Winkler verliehen, der sich seit Jahrzehnten in der Schwimm-Abteilung des TV Memmingen engagiert. In diesem Jahr wurde ein zusätzlicher Preis für besondere sportliche Leistungen eingeführt. Beim ersten Mal bekommt ihn Fußballer Maxim Gerb vom SV Steinheim, und zwar für sein herausragendes Fair Play.
Sportler des Jahres: Darren Alcock (TV Memmingen, Triathlon): 1. Platz Ironman 70.3 Zell am See (Altersklasse 40 bis 44), qualifiziert für die Triathlon-Weltmeisterschaft 2025.
Darren Alcock hatte 2015 einen schweren Unfall
Darren Alcock wurde am 14. November 1982 geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet in der Fertigung bei einer Baufirma in Erkheim. Seinen ersten Triathlon absolvierte er im Jahr 1994 als Zwölfjähriger. Es war der Kindertriathlon in Immenstadt. Im Alter von 16 Jahren trat er den Triathleten des TV Memmingen bei. Im Jahr 2015 hatte Alcock einen schweren Unfall, der ihn lange außer Gefecht setzte. Doch er kämpfte sich zurück. 2021 beispielsweise qualifizierte er sich in seiner Altersklasse wieder für die WM. Weitere WM-Qualifikationen folgten – so auch für die in diesem Jahr.
Sportlerin des Jahres: Lena Lenz (TV Memmingen, Schwimmen): 1. Platz Bayerische Meisterschaft (4x50 Meter Lagen Mixed); 3. Platz „Bayerische“ 100 Meter Lagen.
Lena Lenz wurd am 8. April 1995 geboren. Sie arbeitet als IT-Administratorin bei einem Unternehmen der Baubranche in Memmingen. Im Januar 2023 zog sie „ins schöne Unterallgäu“, wie sie selbst sagt. Ihre Schwimmkarrriere begann im Jahr 2000: mit dem Schwimmkurs beim TSV Riedlingen. Direkt im Anschluss trat sie der Schwimmgruppe bei.
Lena Lenz zog sich 2010 einen Kreuzbandriss zu
Bis 2010 nahm Lenz an zahlreichen Landes- und Bundesmeisterschaften teil, bei denen sie sich auch immer wieder ganz vorne platzierte – bis sie sich Ende 2010 im Training einen Kreuzbandriss zuzog. Wie ihr Vereinskamerad Darren Alcock kämpfte sich auch Lenz wieder zurück und erzielte ab der Mitte des Jahres 2012 wieder Zeiten wie vor ihrer Verletzung. Weitere Erfolge auf überregionaler Ebene blieben nicht aus.
Lena Lenz sagt heute: „Das Training in Memmingen macht richtig Spaß. Die Schwimmkollegen haben mich superlieb aufgenommen, und es ist eine richtig tolle Gruppe. Mein Ziel dieses Jahr sind die Deutschen Masters-Meisterschaften. Da ich in einer neuen Altersklasse, der AK 30, starte, stehen die Chancen gut, dort auch auf das Podium zu gelangen. Und natürlich will ich bei den Bayerischen Masters-Meisterschaften dieses Mal öfters auf dem Podest stehen.“
Daniil Khudiakov musste aus der Ukraine fliehen
Jugendsportler des Jahres: Daniil Khudiakov (Sportclub „Herzblut“, Kickboxen): 1. Platz bei der Weltmeisterschaft der „International Sport Kickboxing Assoziation“ (ISKA, Klasse bis 65 Kilo); 1. Platz bei der Deutschen Meisterschaft. Daniil Khudiakov wurde am 6. November 2006 in Kharkiv in der Ukraine geboren. Mit sechs Jahren begann er mit Schwimmen und Judo in der Ukraine seine sportliche Laufbahn. Im Alter von 13 Jahren entdeckte der heute 18-Jährige seine Liebe zum Kampfsport. Eine aussichtsreiche Karriere stand dem jungen Kämpfer offen. Dann aber begann der Krieg in der Ukraine, und der Teenager musste im März 2022 mit seiner Mutter mit Bus, Zug und Auto in eine ungewisse Zukunft flüchten. Über verschiedene Kontakte landeten die beiden im Allgäu.
Durch die Unterstützung seiner Eltern entdeckte Daniil Khudiakov über das Internet den Sportclub „Herzblut“ in Memmingen. Sofort wurde der Kontakt hergestellt. Nach nur einem Probetraining und dem persönlichen Kennenlernen mit Tanja und Stephan Jorek wusste Khudiakov, dass er bei „Herzblut“ gut aufgehoben sein würde. Da er zu diesem Zeitpunkt noch bei einer Familie in der Nähe von Ulm lebte, aber unbedingt bei „Herzblut“ trainieren wollte, entschied sich die Familie Jorek, ihn und seine Mutter bei sich aufzunehmen.
Magdalena Heinz hat mit neun Jahren angefangen
Jugendsportlerin des Jahres: Magdalena Heinz (SV Steinheim, Leichtathletik): Allgäuer Meisterin im Vierkampf; 1. Platz IBL-Länderkampf im Hochsprung; Schwäbische Meisterin im Dreisprung und Speerwurf; 1. Platz in der Bayerischen Bestenliste 2024 im Dreisprung (Altersklasse W15).
Magdalena Heinz wurde am 13. März 2009 geboren. Sie besucht derzeit die zehnte Klasse im Vöhlin-Gymnasium Memmingen. Ihre Hobbys sind Klavierspielen, Zeichnen, Reisen und Freunde treffen. Die heute 15-Jährige kam 2018 im Alter von neun Jahren zur Leichtathletik. In den ersten drei Jahren (2018 bis 2020) trainierte sie recht vielseitig.
Die ECDC-Frauen machen‘s zum siebten Mal
Als sie 2021 im Alter von zwölf Jahren in die Jugend-Leichtathletik kam, kristallisierten sich vor allem der Hochsprung und der Speerwurf als ihre Lieblingsdisziplinen heraus. Durch ihren Trainingsfleiß steigerte Heinz sich stetig und schaffte im Herbst 2023 die Aufnahme in den Bayerischen Nachwuchskader im Hochsprung. Im Jahr 2024 kam mit dem Dreisprung noch eine dritte Disziplin dazu, in der sie auch auf bayerischer Ebene vorne mitmischte.
Mannschaft des Jahres: Frauen des ECDC Memmingen (Eishockey): zum fünften Mal Deutsche Meisterinnen; 2. Platz in der European Women’s Hockey League. Was soll man über dieses große Aushängeschild der Sportstadt Memmingen noch groß sagen, das schon fünfmal Deutscher Meister war, viermal Pokalsieger, zweimal den EWHL-Supercup gewann und nun zum siebten Mal zur Memminger „Mannschaft des Jahres“ gewählt wurde?
Jugend-Mannschaft des Jahres: DJK Memmingen (Abteilung Rasenkraftsport): 1. Platz Deutsche Meisterschaft (Jugend A und B); 1. Platz Süddeutsche Meisterschaft (Jugend A und B).
Beim Rasenkraftsport ist die DJK Memmingen erfolgreich
Dem geehrten Team gehören folgende Sportlerinnen an: Nele Pistner (Leichtgewicht), Franziska Karg (Mittelgewicht) und Anja Kehrle (Schwergewicht). Alle drei sind Jahrgang 2008, alle drei besuchen ein Gymnasium. Als Team treten sie seit drei Jahren an, trainiert werden sie von Nicole Kehrle-Selzer.
Der Rasenkraft-Dreikampf besteht aus Hammerwurf, Gewichtwurf und Steinstoß. Für eine Rasenkraft-Mannschaft braucht man in jeder Gewichtsklasse eine Athletin beziehungsweise dürfen nicht zwei Athletinnen in der Schwergewichtsklasse antreten.
Die Memminger Sportlerehrung findet am 14. Februar statt
Pistner, Karg und Kehrle fanden 2022 den Weg zum Rasenkraftsport. Da sie alle unterschiedlichen Gewichtsklassen angehören, können sie als Mannschaft auftreten. Ihre Trainerin sagt über sie: „Das Mannschaftsgefühl zeigt sich auch im Training. Sie versuchen, keine Einheit auszulassen, auch wenn sie mal nicht so große Lust darauf haben. Und zu dritt macht es dann ja doch Spaß.“ Seit 2024 gehört das DJK-Trio der Jugend B an. Alle drei gehören dem jüngeren Jahrgang an; daher dürfen sie auch 2025 noch in der Jugend B an den Start gehen.
Aber auch in der älteren Altersklasse (Jugend A) behaupteten sie sich schon auf Bundesebene. Pistner, Karg und Kehrle trainieren vier- bis sechsmal die Woche – entweder im Stadion oder im Kraftraum. „Sie sind sehr fleißig. Deshalb hoffen wir für die Zukunft, dass sie zusammenbleiben und noch einige Mannschaftstitel für die DJK holen werden“, sagt Trainerin Nicole Kehrle-Selzer über sie.
Die Memminger Sportlerehrung findet am Freitag, 14. Februar, ab 18.30 Uhr in der Memminger Stadthalle statt.
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