Das Thema Hunde-Freilauffläche in Memmingen geht in die nächste Runde: Etwa zehn neue Vorschläge für aus seiner Sicht geeignete Areale hat der „Verein Hundefreunde Memmingen“ bei der Stadtverwaltung eingereicht – das berichtet auf Nachfrage unserer Redaktion die Vorsitzende, Initiatorin und ÖDP-Stadträtin Heike Essmann. Am 23. Juni sei dazu nun ein Gesprächstermin geplant.
Hundespielplatz in Memmingen: Fläche im Stadtgraben war nicht geeignet
Einen mehrwöchigen Testlauf hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben: Ein Gelände im Stadtgraben an der Kohlschanze war dafür eingezäunt worden. Allerdings erwies sich dieser Standort als nicht ideal, weil ein Teil der Fläche mangels Sonnenlicht bei schlechter Witterung zu matschig wurde. Außerdem wollte sich der Verein auf die Suche nach einer Fläche machen, bei der Störungen für Anwohner ausgeschlossen sind: Denn obwohl die Hundehalter zum Ende des Testbetriebs im vergangenen Oktober ein generell gutes, rücksichtsvolles Miteinander schilderten, hatte es auch einzelne Besucherinnen und Besucher im Park gegeben, die sich nicht an die Nutzungsregeln für den Hunde-Spielplatz hielten und zum Beispiel Lärm verursachten.
"Hundefreunde Memmingen": Freilauffläche wäre auch ein Treffpunkt
Dennoch geben die Hundefreunde Memmingen das Projekt nicht auf. Nach ihrer Überzeugung birgt es viele Vorteile: So könne es ein Begegnungsort für Hundehalter jeden Alters sein und den Vierbeinern biete es die Chance, ohne Leine frei zu rennen, Sozialkontakte mit Artgenossen zu haben und dadurch zu lernen. Eine umzäunte Fläche eröffne diese Chance und sorge gleichzeitig für Sicherheit, so die Argumentation der Initiatoren. Zunächst lautete deren Ziel, dass der zuständige Ausschuss des Stadtrats bereits in diesem Frühjahr über neue vorgeschlagene Grundstücke beraten sollte.
Vorsitzende Heike Essmann: "Nicht mehr so nah an der Innenstadt"
Laut der Vereinsvorsitzenden Heike Essmann gab es demgegenüber Verzögerungen. Bei ihrer Mitgliederversammlung im März haben die Hundefreunde jedoch ihrer Meinung nach passende Areale ausgesucht und diese danach der Stadt gemeldet. „So nah an der Innenstadt wie beim letzten Mal geht es nicht mehr“, sagt Essmann zur Auswahl, „wir haben aber geschaut, dass wir nicht allzu weit weg sind.“
Alle Gelände auf der Liste liegen demnach abseits von Wohnbebauung und etwa zehn Gehminuten von der Altstadt entfernt. Denn dem Verein geht es nach eigener Aussage auch um Seniorinnen und Senioren, die mit ihren vierbeinigen Lieblingen allein leben: Die Freilauffläche würde den Tieren die Möglichkeit zum Austoben eröffnen und wäre zugleich ein Ort, wo die Hundebesitzer und -besitzerinnen auf andere treffen und ins Gespräch kommen können.
Verein schlägt etwa zehn neue Flächen vor - zum Beispiel im Stadtpark Neue Welt
Um dem Termin mit der Stadtverwaltung nicht vorzugreifen, will Essmann die Vorschlagsflächen nicht im Einzelnen nennen – bis auf ein Beispiel: So könnten sich die Hundefreunde für das Projekt beispielsweise die große Wiese im Stadtpark Neue Welt nahe der Autobahnbrücke vorstellen. „Das ist sowieso eine Veranstaltungsfläche, die zum Beispiel von gastierenden Zirkussen und bei Messen genutzt wird.“ Wenn dieses Areal in seiner Gesamtheit umzäunt würde, könnte dies Essmanns Ansicht nach weiterhin funktionieren und zugleich würde damit der gewünschte Hundespielplatz geschaffen.
Ob es dazu noch in diesem Jahr – oder überhaupt – kommt, ist für die Vorsitzende offen. Es gelte nun, die Reaktion seitens der Stadt auf die Vorschläge abzuwarten: „Irgendwann müssen wir halt mal wissen, wie die Entscheidung ist: Hopp oder top.“ Die Stadt bestätigt gegenüber unserer Redaktion den Eingang der Vorschläge und Michael Koch, Leiter des Amts für Stadtgrün und Friedhöfe, gibt die Auskunft, dass demnächst ein Abstimmungsgespräch mit dem Vereinsvorstand, Baureferatsleiter Fabian Damm und ihm selbst folgen solle. Zum weiteren Zeitplan sei derzeit jedoch noch keine Aussage möglich.
Bereits seit mehreren Jahren ist der Hundespielplatz in der Stadt ein Thema. Den Antrag hatte Essmann im Jahr 2018 gestellt, in der Folge gab es dazu unter anderem eine Unterschriftensammlung und Beratungen im damaligen Bausenat.