In diesem Jahr stehen in Memmingerberg (Unterallgäu) mit dem Rathaus, der Mehrzweckhalle und der alten Turnhalle gleich drei größere Bauvorhaben mit Priorität im Mittelpunkt. Nun geht es laut Bürgermeister Alwin Lichtensteiger darum, Leitplanken für die Bauvorhaben zu setzen und die betreffenden Gebäude fit für die Zukunft zu machen.
Das Memmingerberger Rathaus soll mehr Büroflächen bekommen, künftig barrierefrei sein und im Hinblick auf Haustechnik und Digitalisierung modernisiert werden. Geplant ist dabei auch, bürgernahe Dienstleistungen wie das Einwohnermeldeamt oder das Standesamt im Erdgeschoss zu etablieren. Es soll ein neues Bürgerbüro geschaffen werden, das auf einer Ebene angesiedelt und gut zugänglich ist. Über 90 Prozent der bürgernahen Dienstleistungen werden künftig im Erdgeschoss erbracht werden.
Nach dem Umbau gibt es ein Bürgerbüro
Die Kostenschätzung für den Umbau und die Sanierung des Rathauses liegt bei rund 920.000 Euro. Die Ausschreibung der Bauleistungen läuft bereits. Los gehen soll es mit der Bautätigkeit im April. Der erste Bauabschnitt umfasst Umbauarbeiten im Erdgeschoss samt Eingangsbereich und Bürgerbüro. Ab August soll der zweite Bauabschnitt mit einem außen liegenden Anbau für einen Aufzug und barrierefreien Zugang vom Kellergeschoss bis ins Dachgeschoss folgen. Der Sitzungssaal im Obergeschoss soll im Zuge dessen ebenfalls saniert werden.
Auf der Agenda für 2022 steht auch die Sanierung der Mehrzweckhalle. Die geschätzten Kosten hierfür liegen bei rund 1,56 Millionen Euro. Bei der Memmingerberger Hallensanierung steht die Modernisierung der Haustechnik mit Heizung, Lüftung und Beleuchtung im Vordergrund. Die Bauarbeiten sollen im Juni beginnen und vom Schwerpunkt her gesehen in den Sommerferien stattfinden.
Sanierung oder Neubau?
Mehrere Optionen, die von der kleinen Teilsanierung über eine Komplettsanierung bis hin zu einem Neubau reichten, diskutierte das Memmingerberger Gemeinderatsgremium für die alte Turnhalle. Architekt Dietmar Hiemer erläuterte, dass eine Teilsanierung rund 75.000 Euro kosten würde. Im Fokus stünde dabei eine Instandsetzung der maroden Lüftung und Hallenelektrik. Eine Generalsanierung würde geschätzte Kosten in Höhe von mehr als 1,8 Millionen Euro nach sich ziehen.
Bürgermeister Alwin Lichtensteiger betonte, dass man nun Grundsatzentscheidungen fällen müsse. Aus seiner Sicht sollte man versuchen, die alte Halle zu erhalten, dann müsse man aber eine Komplettsanierung in Betracht ziehen. Zu berücksichtigen sei, dass auch Vereinsaktivitäten im Hallenbereich stattfinden. So ist beispielsweise der Schützenverein im Keller untergebracht. „Dies muss man berücksichtigen, wenn wir einen Vergleich zwischen Komplettsanierung und einer Neubaulösung ziehen wollen“. Es gehe eben gleichzeitig um schulische Belange und Vereinsaktivitäten.
Schneelast wird heute anders berechnet
Gemeinderat Kurt Haug meinte, dass man den statischen Zustand der Halle prüfen sollte. Die Ertüchtigung dahingehend könne hohe Kosten nach sich ziehen. Mittlerweile sei es so, dass man hinsichtlich der Schneelasten von ganz anderen Anforderungen ausgehen muss als früher.
Hinsichtlich eines Neubaus wurden Kosten in Höhe von 3,5 bis 4 Millionen Euro genannt. Lichtensteiger fügte an, dass man damit unter Umständen gar nicht auskommen wird. Man müsse erst einen detaillierten Kostenvergleich abwarten. Das Ratsgremium hat die Agenda 2022 einstimmig befürwortet.