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Konzert im Kaminwerk: Hardrocker von Bonfire liefern in Memmingen eine glatte Show ohne Kanten

Rockkonzert in Memmingen

Untote inklusive: Was Bonfire bei ihrer Show im Kaminwerk bieten

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    Bonfire spielten bei ihrem Konzert im Memminger Kaminwerk viele Songs aus den 80ern. Im Bild: Sänger Dyan Mair.
    Bonfire spielten bei ihrem Konzert im Memminger Kaminwerk viele Songs aus den 80ern. Im Bild: Sänger Dyan Mair. Foto: Christian Gögler

    Das war eine Punktlandung. Just am Tag ihres Auftritts im Kaminwerk brachten Bonfire ihre neue CD heraus. Die Band um das Urgestein Hans Ziller und den Allgäuer Gitarristen Frank Pané beliefert ihre Fans in schöner Regelmäßigkeit mit neuen Songs. Nach Memmingen kommen die Hardrocker mit den Bands Fire Rose und Hotwire und einer glatten Show ohne erkennbare Kanten. Damit das Publikum im lückenhaft gefüllten Kaminwerk wach bleibt, peppen Bonfire das Konzert mit schauspielerischen Elementen auf.

    13 von 16 Songs beim Auftritt in Memmingen stammen aus den 80er Jahren

    Ein Blick in die Setliste verrät, wie sehr die Band in den 1980er Jahren verhaftet ist. Von insgesamt 16 Stücken in Memmingen datieren allein 13 aus dieser Dekade. Selbst die neuen „I will rise“, „Lost all control“ und „I died tonight“ reihen sich stilistisch bruchlos ins Altvertraute ein.

    Beim Konzert im Kaminwerk ist eine Einlage einem jüngst Verstorbenen gewidmet

    Auf der Bühne lassen Bonfire trotz ihres Namens nichts anbrennen. Band-Senior Ziller zerrt routiniert die Gitarrensaiten und überlässt den Jüngeren den aktiven Teil. Der unlängst zur Band gestoßene Sänger Dyan Mair beeindruckt durch lange, durchdringende Schreie in hoher Tonlage. Die abgeklärte Rockshow durchbrechen erfreulich die kraftvollen Soli von Schlagzeuger Fabio Alessandrini und Saitenhexer Frank Pané. Seine melodische Einlage hat einen traurigen Anlass: Sie ist dem Whitesnake-Gitarristen John Sykes gewidmet, der vor wenigen Tagen gestorben ist.

    Schauspiel-Einlage: Untote wanken zwischen den Musikern von Bonfire umher

    Um an dem langen Rockabend nicht zu ermüden, haben Bonfire einige Darsteller engagiert. Ehe man sich versieht, wanken schauerlich kostümierte Untote leidlich geschminkt und etwas laienhaft zwischen den Musikern umher. Später wird ein in Ketten und Zwangsjacke gelegter Roadie hereingekarrt und kämpft einen Song lang vergeblich um seine Freiheit. Etwas lächerlich überzogene Szenen, die kaum dazu geeignet sind, die Songs zu bereichern.

    Als zweite Band im Bunde betreten die Bretter Fire Rose aus der Schweiz. Die jungen Wilden um Schreihals Phillip Meier machen ordentlich Druck. Allein: Die harten Songs selbst verfangen und berühren wenig.

    Am wenigsten professionell, dafür umso authentischer kommen Hotwire rüber, die den Abend im Kaminwerk einläuten. Ihre schlicht gehaltenen Hardrock-Nummern rumpeln urtümlich daher, die Talk Box quäkt herzhaft. Melodisch sitzt zwar nicht jeder Ton perfekt, dafür kann man den Musikern ihren Spaß an der Sache ansehen – allen voran Tom Glas am Schlagzeug, der in seinem Brotberuf die wöchentliche Classic-Rock-Sendung auf Bayern 1 moderiert. Ein guter Schöpflöffel von Hotwires lässiger Unbekümmertheit würde auch Bonfire gut zu Gesicht stehen.

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