Sie hängen wieder: die großen weißen Glocken in der Memminger Fußgängerzone. Im Bereich Kramerstraße/Furtgasse ist die weihnachtliche Dekoration mithilfe vieler Hände in Position gebracht worden. Menschen, die an diesem Morgen in der Altstadt unterwegs sind, bleiben stehen und beobachten das Aufhängen der Glocken. In vielen Gesichtern ist Staunen zu sehen. Die Glocken sind „einfach zeitlos schön“, ist zu hören.
Tatsächlich gibt es diese bereits seit dem Jahr 1955. „Mein Vater, Walter Martin, war Chefdekorateur beim damaligen Kaufhaus Bolkart. Die Idee kam auf, den kleinen Platz aufzuwerten. Mit einem Kollegen hat mein Vater dann die Glocken entworfen“, erzählt Elisabeth Martin.
Eine Glocke wiegt etwa 55 Kilogramm, ist 3,20 Meter hoch und hat im unteren Bereich einen Durchmesser von 3,60 Metern. Beide hängen an Drahtseilen, die mit einer Winde hochgezogen und somit in Position gebracht werden. Das übernimmt die Memminger Firma Pfeifer.
Insgesamt gibt es zwölf Lichterketten mit etwa 400 LED-Leuchten. Diese Lichterketten werden alle zwei Jahre neu umwickelt. Die Glocken selbst werden jährlich neu gewickelt. Dazu hat sich ein sogenanntes „Wickelteam“ gebildet, das laut Elisabeth Martin immer etwa zehn bis zwölf Personen umfasst – ganz unterschiedlicher Generationen.
„Das ist das Schöne daran. Ich bin auch in diese Tradition reingeboren“, sagt Martin. Ihr sei wichtig, dass der Gedanke ihres Vaters erhalten bleibe. „Bisher haben wir es auch jedes Jahr erneut geschafft, die Glocken aufzuhängen. Nächstes Jahr dann zum 70. Mal“, blickt Elisabeth Martin voraus.
Weitere Bilder vom Aufhängen der großen Glocken in der Memminger Kramerstraße/Furtgasse finden Interessierte im Internet unter www.allgaeuer-zeitung.de
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