Startseite
Icon Pfeil nach unten
Memmingen
Icon Pfeil nach unten

Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu verabschiedet Jutta Maier

Menschen mit Behinderung

Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu verabschiedet Jutta Maier

    • |
    • |
    Jutta Maier (rechts), die scheidende langjährige Vorsitzende der Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu, mit ihrer Nachfolgerin Susanne Herz.
    Jutta Maier (rechts), die scheidende langjährige Vorsitzende der Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu, mit ihrer Nachfolgerin Susanne Herz. Foto: Walter Müller

    Jutta Maier, Landwirtin aus Frickenhausen, empfindet ihre zwei erwachsenen behinderten Söhne als „Bereicherung“ ihres Lebens – das hängt ganz eng mit dem Verein Lebenshilfe zusammen. Als dessen langjährige Vorsitzende wurde sie jetzt mit vielen ehrenden Worten und dem Dank des Landkreises Unterallgäu, der Stadt Memmingen und der bayerischen Landespolitik verabschiedet.

    Neben Landrat Alex Eder, Altlandrat Hans-Joachim Weirather und Oberbürgermeister Manfred Schilder waren auch der ehemalige Landwirtschaftsminister Josef Miller und Memminger Stadtratsmitglieder zur Verabschiedung in den Schwarzen Adler nach Woringen gekommen. Die Nachbarorganisationen der Lebenshilfe, die Landes- und Bundesvertretung waren ebenfalls mit dabei.

    Trägerin des Bundesverdienstkreuzes

    Jutta Maier, seit 2008 auch Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, engagierte sich bereits ab 1986 in der Lebenshilfe und wurde 1992 Beisitzerin im Vorstand. Sie engagierte sich ab 1996 als stellvertretende Vorsitzende und übernahm 2001 den Vorsitz der Organisation. In ihren nunmehr 21 Jahren als Vorsitzende führte Maier einen Verein, der einem Großbetrieb gleichzusetzen ist, durch alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fährnisse.

    Möglich war das vor dem Hintergrund, dass sie faktisch alle Einrichtungen von der Frühförderung über die Notker-Schule, Werkstätten und Familienentlastenden Dienst als Mutter mitgeprägt und mitgestaltet hatte. „Seit 30 Jahren die Mutter Courage der Lebenshilfe“, betitelte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek in seiner Würdigung Jutta Maier, die er zum Abschied mit dem „Weißen Engel“ auszeichnete.

    Ansprechpartnerin für 350 Mitarbeitende

    Wertvoll für den Verein war Jutta Maier auch als nahezu allwissende Fachfrau, die für alle rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus sozialen, therapeutischen und pädagogischen Berufsgruppen eine Partnerin war, die für jedes Gespräch, jeden Vorschlag ein offenes Ohr hatte. Mit derselben Offenheit begegnete sie dem inzwischen auf etwa 1200 Personen angewachsenen Kreis behinderter Menschen aller Altersgruppen, die in den Einrichtungen der Lebenshilfe betreut werden. So oder ähnlich fielen die Abschiedsworte aller Abteilungen der Lebenshilfe aus.

    Dass sich auf Maiers intensives Drängen die beiden Mitarbeiter Susanne Nestel und Stefan Baumberger, exzellente Musiker, zu gemeinsamen Auftritten zusammenfanden, „auch das ist Jutta Maier zu verdanken“. Susanne Nestel plauderte bei einem Abschieds-Auftritt aus dem Nähkästchen: „Stefan Baumberger und ich wurden von ihr zusammengebracht und singen nun seit 20 Jahren miteinander.“

    Plausch mit Olaf Scholz

    Anekdoten, die aus gemeinsamen bundesweiten Treffen im Rahmen der Lebenshilfe-Organisation oder auch mit politischen Vertretern erwuchsen, erzählte Susanne Herz, langjährige Stellvertreterin und nun Nachfolgerin Maiers: „Es ist passiert, dass wir Jutta Maier nach einer Veranstaltung in Hamburg vermissten. Schließlich fanden wir sie in einer Ecke im trauten Gespräch mit dem damaligen Hamburger Innensenator Olaf Scholz.“

    „Alles, was die Lebenshilfe auszeichnet, findet man in der Person von Jutta Maier“: Auch Robert Antretter, Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe aus Backnang und gebürtiger Mindelheimer, war voll des Lobes. Er brachte als Anerkennung Maiers die goldene Ehrennadel der Bundesvereinigung mit.

    Das Ständchen der Woringer Musikanten war deren Würdigung „einer Freundin der Musik“. Die Musiker hatten zufällig am Abend von der Verabschiedung erfahren und das spontane Konzert anberaumt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden