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Markt Rettenbach: Zusammenhalt und Toleranz

Markt Rettenbach

Zusammenhalt und Toleranz

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    Am symbolischen Soldatengrab legten Konrad Kreher und Michael Wagner einen Kranz nieder. Die Abordnungen der Soldatenvereine senkten ihre Fahnen und gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt bei der Männerwallfahrt in Mussenhausen.
    Am symbolischen Soldatengrab legten Konrad Kreher und Michael Wagner einen Kranz nieder. Die Abordnungen der Soldatenvereine senkten ihre Fahnen und gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt bei der Männerwallfahrt in Mussenhausen. Foto: Josef Diebolder

    Die Muttergottes vom Berge Karmel ist Schutzpatronin der Wallfahrtskirche Mussenhausen. Dort feierten rund 30 Veteranen- und Soldatenvereine ihre Männerwallfahrt. Die 67. Veteranen-, Soldaten-, Reservisten- und Männerwallfahrt unter Leitung von Michael Wagner und Konrad Kreher war zugleich Gedenktag ihres Vereins. Umsäumt von zahlreichen Fahnen und der Musikkapelle, erinnerte Festprediger Guido Beck an den besonderen Tag zu Ehren der „Patrona Bavariae“.

    Junge und betagte Männer erlebten den Tag und dokumentierten, Krieg ist absolut der falsche Weg. In den Fürbitten gedachte Kreher allen, die in Kriegsgebieten leben. Die Kirche soll als Verkünderin der „barmherzigen Gerechtigkeit“ wirken. Am symbolischen Soldatengrab spendete Pfarrer Beck den Segen. Die Kapelle unter Leitung von Alexandra Ledermann umrahmte die Feier.

    Bürgermeister Martin Hatzelmann hielt die Ansprache und betonte: „Die Erinnerung muss wach bleiben.“ Frieden, Freiheit und Toleranz sind als Werte zu leben, gerade wenn Kriege und Terror im Raum stehen. Wie zerbrechlich Frieden ist, erkennt er mit dem Ukraine-Krieg. Alle sind hier aufgerufen, zusammenzustehen und nicht die Gesellschaft zu spalten. So erlebt er „diese Wallfahrt für den Frieden“ als Vorbild.

    Als 1638 Kurfürst Maximilian am Marienplatz vor dem Münchner Rathaus die Mariensäule errichten ließ, wollte er im Dreißigjährigen Krieg um Verschonung bitten. Damals wütete der Krieg schon 20 Jahre, erinnerte Festprediger Beck an die Zeit. „Seither schauen wir auf zur Patrona Bavariae“. Ebenfalls ist Mussenhausen der Gottesmutter geweiht. Heuer kamen mehr Fahnenabordnungen als sonst, hob Pfarrer Beck dessen Bedeutung hervor.

    „Aktuell erleben wir einen Verfall der christlichen Kultur“, erkennt der Festprediger. Ganz wertvoll ist die Kirche, weil sie die Friedensbotschaft verkündet. Papst Franziskus ermahnte immer wieder zu ehrlichen Lösungen und Frieden: „Denn nach Kriegen geht es den Menschen immer schlechter als vorher.“ Mit Ostern begegnet der Auferstandene seinen Jüngern und spricht: „Friede sei mit euch.“ Maria gilt gleichfalls als Friedensbotschafterin.

    Kriege sind immer von Menschen verursacht, versteht Beck. „Es reicht aus, wenn ein einziger den Krieg will und in den Untergang führt.“ Die Erinnerung verblasst mit dem Sterben der Zeitzeugen. Aktuell werden die Fakten sogar auf den Kopf gestellt. Für Beck ist es ein gefährlicher Nährboden. Die Reservisten- und Veteranenvereine erheben dagegen ihre Stimmen. Darum beten die „Verfechter des Friedens um die Hilfe der Landespatronin“.

    (Josef Diebolder)

    Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.

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