In der Memminger Donaustraße mussten vier Fichten gefällt werden. Die Bäume waren morsch und gefährdeten sowohl den anliegenden Straßenverkehr, als auch die Anwohner. Wir haben mit dem zuständigen Forstbetrieb „Schuster Benedikt“ aus Waal über das Fällen der Bäume gesprochen.
Fällung von Fichten an der Memminger Donaustraße
Zwei der vier Fichten waren vom sogenannten Kupferstecher befallen – einem Rüsselkäfer aus der Unterfamilie der Borkenkäfer. Dieser Schädling legt seine Eier unter der Rinde ab. Die schlüpfenden Larven wiederum fressen sich durch Rinde und Bast und unterbrechen so den Saftfluss, was schließlich zum Absterben der Bäume führt.
Besonders gefährdet sind die Spitzen junger Fichten, die der Kupferstecher aufgrund der dünneren Rinde bevorzugt besiedelt. Die morschen Bäume stellten nicht nur für den Straßenverkehr, sondern auch für die Anwohner eine Gefahr dar. Deshalb kümmerte sich der Forstbetrieb „Schuster Benedikt“ aus Waal darum, die beiden Bäume fachgerecht zu fällen.
Forstbetrieb „Benedikt Schuster“ schützt Anwohner vor Gefahren
Darüber hinaus entfernten Benedikt Schuster und sein zehnköpfiges Team – bestehend aus Baumkletterern, einem Holzhacker und einem Boden- und Abfuhrteam – zwei weitere benachbarte Fichten. Sie hatten bei einem Sturm das Gebäude des Bayerischen Roten Kreuzes beschädigt und mussten deshalb weichen.

„Außerdem entfernten wir eine kranke Konifere“, erklärt Schuster. „Sie hatte keinerlei ökologischen Nutzen mehr.“ Grundsätzlich ist das Fällen von Bäumen zwischen dem 1. März und dem 30. September zum Schutz brütender Vogel laut Bundesnaturschutzgesetz untersagt.
Fällung in Memmingen aufgrund akuter Gefahr
Bei akuten Gefahren für die Verkehrssicherheit bestehen jedoch Ausnahmen. Solche Sondergenehmigungen sind jedoch mit erheblichem organisatorischem Aufwand verbunden. „Ich schätze, dass ich allein für die Vorbereitungen auf dem Gelände zehn Stunden investiert habe“, vermutet Schuster.
„Zunächst haben wir uns ein Bild von dem Grundstück gemacht, auf dem die Fichten standen“, berichtet der Waaler. Schnell sei klar gewesen, dass ein mobiler Kran benötigt werde, um die Stämme sicher über die angrenzenden Häuser zu transportieren.
Entfernen der Fichten in Memmingen nach dreifacher Kontrolle
„Außerdem trafen wir uns vor Ort mit den Vertretern der Umweltbehörden“, fährt der 37-Jährige fort. „Dabei prüften wir unter anderem, ob sich Vögel auf den Fichten niedergelassen hatten.“ Zusätzlich fertigte der Forstbetrieb mithilfe einer Drohne Videoaufnahmen an, um ganz sicherzugehen, dass sich keine Tiere in den Bäumen versteckten.

Nachdem alle Kontrollen abgeschlossen waren, erhielten Schuster und seine Kollegen grünes Licht. Das Holz der Fichten, das bereits stark vom Kupferstecher befallen war, dient nun der Energieerzeugung.
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