„Bis zum Mai ist noch einiges zu tun – denn der ist echt vollgestopft.“ Das sagt der Vorsitzende des Memminger Marionettentheaters, Marc Wiche. Es wird gewerkelt und vertont, die nächste Probe für das neue Stück steht an. „Frau Schnabel in Gefahr“ heißt die kommende Krimi-Komödie – sie bringt die geschwätzige Reinigungskraft erneut auf die Bühne.
Auf „Tratsch im Treppenhaus“ folgt „Frau Schnabel in Gefahr“
Ende März war die letzte Vorstellung von „Tratsch im Treppenhaus“, dessen Original aus dem Hamburger Ohnesorg-Theater durch TV-Ausstrahlungen in den 60er-Jahren deutschlandweite Bekanntheit erlangte. In Memmingen erfuhr das Stück laut Wiche seine „Welturaufführung mit Marionetten“.
Die zentrale Figur des Stückes, Frau Schnabel (im Original: Frau Boldt), beobachtet ihre Nachbarn auf Schritt und Tritt, lästert, lauscht – und sorgt immer wieder für Unfrieden im Mehrfamilienhaus. Im ersten Moment ist sie also alles andere als eine Sympathieträgerin. Warum ist sie dennoch beliebt?
Frau Schnabel in der Hauptrolle beim Memminger Marionettentheater
„Die Figur bleibt einfach im Gedächtnis hängen“, sagt Wiche. Sie sei unfreiwillig witzig, nah am echten Leben – und viele „kennen jemanden wie sie“. Nun wolle man die bekannte Figur in ein neues Abenteuer für Erwachsene tragen, ähnlich wie den Kasperl bei den Kinderstücken.

Dass Marionettentheater für Erwachsene attraktiv sein kann, habe nicht zuletzt der „Tratsch“ gezeigt. Laut Wiche kamen viele ältere Menschen, die das Stück noch von früher kannten – und ihrerseits „die jüngere Generation“ mitbrachten. „Es waren heitere Abende“, sogar mit Besuchern aus Ingolstadt oder Mainz.
Das ist im Memminger Marionettentheater für 2025 geplant
Die Premiere für die neue Krimi-Komödie ist für den 17. Mai angesetzt. Nur eine Woche später bietet das Team bei der Memminger Kulturnacht einen „Fadenzieher-Kurs“ an, Interessierte können sich als Marionettenspieler ausprobieren.

Passend zu den 500 Jahre alten Bauernartikeln wird zudem das Stück „Die Zwölf“ von Hermann Pfeifer aufgeführt. Zum Winter soll eine neue Version des „Gestiefelten Katers“ ins Programm kommen, für 2026 ist zudem eine Oper geplant. Es gibt also weiterhin viel zu tun.
„Frau Schnabel in Gefahr“
Frau Schnabel, als Putzfrau im Büro einer Memminger Brauerei tätig, findet eine Leiche. Weil diese plötzlich verschwindet und andernorts wieder auftaucht, ist die Verwirrung groß. Der zuständige Kommissar und Frau Schnabel wollen nun beide den Fall aufklären. Während der Fachmann ermittelt, pfuscht ihm die Putzfrau immer wieder mit ihrer ganz eigenen Art ins Handwerk.
- Vorstellungstermine: 17. Mai (18 Uhr), 21. Juni (19 Uhr)
- Genre: Krimi-Komödie
- Länge: 110 Minuten inklusive Pause
- Alter: ab 12 Jahren
- Karten: online ab 17,50 Euro
- Ort: Memminger Marionettentheater, Schweizerberg, 887700 Memmingen
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