Ob es die 23. Musiknacht überhaupt geben würde, stand auf der Kippe: Denn im Vorfeld sagte der ursprüngliche Veranstalter ab, vor allem wegen Bedenken, ob solche Veranstaltungen wegen der „allgemeinen Konsumzurückhaltung“ noch gut angenommen werden. Die Zweifel waren unbegründet: Das haben am Samstag die Gastronomen bewiesen, die kurzfristig eingesprungen waren – und ebenso zahlreiche Partygänger. Mehr als 2000 Eintritts-Bändchen wurden nach Auskunft der Veranstalter verkauft.
Wirte in Memmingen wollten das Aus für die Musiknacht nicht hinnehmen
Nach der Absage hatte sich das Gastro-Netzwerk, dem mehr als 30 Memminger Wirtinnen und Wirte angehören, zum Krisengespräch getroffen und trotz des knappen Zeitrahmens gelang es, die Musiknacht mit neuem Konzept zu organisieren. Mit Erfolg: Als am Samstag um 20 Uhr die ersten Klänge der Bands und DJs aus den Lokalen zu hören sind, scheint noch die Sonne und überall in der Stadt sitzen die Menschen nicht nur in den Bars und Kneipen, sondern auch draußen.
Musiknacht in Memmingen: Elf Bands und drei DJs treten in Bars und Kneipen auf
Mit elf Musikgruppen und drei DJs bietet die Musiknacht etwas für jeden Geschmack. Im Kultlokal Eiche servieren etwa Rick und Hugo auf ihren Gitarren ehrliche, handgemachte Folk-, Rock- und Bluesmusik. Gerade spielen sie den Klassiker „Knockin' On Heaven‘s Door“ in der Version von Guns N’ Roses und packen damit sichtlich ihr Publikum in der zum Bersten gefüllten Kneipe.

Bedeutend härter geht es in der Kempter Straße zu. Im Gasthaus Tanne geben die Lautsprecher alles bei den Rock-Krachern der Formation „Wild N’ Rough“. Auch hier ist es so voll, dass einige Besucherinnen und Besucher keinen Platz mehr bekommen haben und draußen stehen. Gut gelaunt sind sie dennoch.
In vielen Lokalen in Memmingen gibt es an dem Abend kein Durchkommen mehr
Kein Durchkommen mehr gibt es im Grünen Haus, wo sich vor allem Jugendliche versammelt haben. Eine vierköpfige Band spielt Cover-Rock, der mit Macht aus den Lautsprechern donnert. Die wild tanzende Menge genießt es sichtlich.

Mit Salsa, Merengue, Bachata und Latino Pop heizt die südamerikanische Profi-Band „Chico Diaz“ den Gästen im „Las Carretas“ am Schrannenplatz ein. Einige junge Frauen haben sich Plätze nah bei der Band gesichert, und weil auf der Tanzfläche kein Platz mehr ist, tanzen andere Gäste kurzerhand zwischen den Tischen.
Nachtschwärmer ziehen spät noch durch die Fußgängerzone
Ruhiger geht es in der „Villa Euphoria“ zu. Dort spielen „Two And One“ Songs verschiedener Musikrichtungen. Hier macht Jasmin aus Memmingerberg Station, die mit ihrer Mädelsgruppe feiert.

Auch um halb Eins zieht es viele noch nicht nach Hause. Einige Nachtschwärmer schlendern singend zur Tanne und in der Fußgängerzone erkundigt sich eine buntgemischte Gruppe bei Passanten nach dem Weg zum „Leonardos“: Dort – so haben sie gehört –spiele nämlich eine gute Partyband.

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