Die 60 Musikerinnen und Musiker aus Frechenrieden lieben und leben die Blasmusik. Das wollen sie anlässlich ihres 150-jährigen Jubiläums mit einem Fest feiern – dem 59. Bezirksmusikfest des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes im Bezirk 6 Memmingen. Dazu laufen die Vorbereitungen seit einigen Monaten auf Hochtouren.
Der Musikverein wollte eigentlich sein 145-jähriges Bestehen 2020 gebührend feiern, jedoch machte die Corona-Pandemie ein Bezirksmusikfest unmöglich. Im dritten Anlauf soll es dieses Jahr klappen. Neben dem abwechslungsreichen Programm nach dem Motto „Frech mit Holz und Blech“ mit vielen Highlights an den vier Festtagen organisiert die Musikkapelle Harmonie Frechenrieden auch einen Festakt im Gasthof Adler in Frechenrieden (13. April), sowie die Wertungsspiele des Bezirkes 6 Memmingen.
Die Wertungsspiele
Die Wertungsspiele des ASM-Bezirk 6 Memmingen finden am 12. und 13. April in der Sporthalle in Markt Rettenbach statt. 22 Gruppen sind dabei. Weitere Infos unter www.asm-bezirk6.de/wertungsspiele
Die Anfänge des Musikvereins Harmonie Frechenrieden lassen sich anhand mündlicher Überlieferungen auf das Jahr 1875 zurückverfolgen, heißt es seitens des Vereins. Während des Zweiten Weltkrieges musste die Kapelle all zu oft das Abschiedslied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ spielen, sodass die Kapelle 1945 nur noch aus vier Musikern und einem Dirigenten bestand.
1946 konnten zehn Musiker angeworben werden. Dies ermöglichte 1950 die offizielle Gründung des „Musikvereins Harmonie Frechenrieden“. Im drauffolgenden Jahr trat die Kapelle dem „Allgäu Schwäbischen Musikbund“ bei.
Die Frechenriedener Kapelle spielt auch Theater
Die Frechenriedener Kapelle musizierte nicht nur, sondern sie spielte auch Theater. 1955 wurde beispielsweise im Gasthaus Munding „Der Ehestreik“ mit großem Erfolg aufgeführt. 1958 wurde dann der Untergang der Titanic mit dem Titel „SOS-Eisberg“ inszeniert.
Das Jahr 1975 stand ganz im Zeichen des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Vereins, das in Form eines Bezirksmusikertreffens gefeiert wurde. Am 26. Juni 1976 wurde dem Musikverein Frechenrieden im Kaisersaal der Benediktinerabtei Ottobeuren zusammen mit anderen Kapellen die Pro-Musica-Plakette verliehen.
Neu entworfenes Logo zum Bezirksmusikfest ziert die Tracht
Die Musikkapelle kleidete sich im Jahr 1977 mit Jacken, Westen, Kniebundhosen, Schleifen und Hutfedern neu ein. Bis auf die Kniebundhosen wurde diese Tracht bis 2019 getragen.
Seit 2019 treten die Musikerinnen und Musiker nach 43 Jahren wieder in einer neuen Tracht auf. Das für die Musikkapelle typische „Mäschale“ wich einer moderneren hochgeknöpften Weste. Auf den neuen Jacken prangt jetzt auch das extra für das Bezirksmusikfest 2020 neu entworfene Logo.
Als im Jahr 2000 das Musikheim gebaut wurde
Im Jahr 2000 begann der Bau des Musikheimes. Im Dezember 2001 konnte dort dann die erste Probe abgehalten werden, wo auch noch bis heute weiterhin fleißig geprobt wird. Nach 28 Jahren intensiver Dirigententätigkeit legte Anton Blank 2006 den Taktstock nieder. Darauf folgte eine Zeit mit wechselnden Dirigenten. Seit Januar 2012 ist Armin Boxler Dirigent der „Harmonie“.
Kameradschaft steht bei der Kapelle in Frechenrieden im Vordergrund
Über all die 150 Jahre hinweg stand und steht Kameradschaft in der Kapelle im Vordergrund. Schon für die kleinsten Musiker werden Jungendkapellen organisiert. Diese Zusammengehörigkeit sei nicht nur auf die Kapelle begrenzt. Die Anschaffung der neuen Vereinstracht wurde durch zahlreiche Spenden aus der Gemeinde und von privaten Spendern unterstützt. Auch die Ausrichtung des Bezirksmusikfestes wird durch die anderen örtlichen Vereine und die vielen freiwilligen Helfer ermöglicht, dankt der Verein.
Die Planungen zum Bezirksmusikfest 2025: Das ist das Programm
Um 18.30 Uhr starten der Verein mit einem Sternmarsch von der Dorfmitte aus, der die Besucher direkt in das geschmückte Festzelt am östlichen Ortausgang führt. Dort angekommen wird die Musikkapelle Westerheim ab 20 Uhr durch den Abend begleiten.
Am Freitag, 16. Mai, gibt es dann Blasmusik. Mit dem Musikverein Markt Rettenbach geht es los, gefolgt von „Saustoimusi“. Danch tritt die Brass- und Rockband „Brassbrutal“ auf.

Die Engetrieder Blasmusik eröffnet den Abend am Samstag, 17. Mai. Das Genre wechselt dann deutlich: „Rocksucht“ lässt mit Rocksongs aus den 80er bis hin zu modernen Rockhymnen den Coverrock im Zelt einziehen. Enrico Ostendorf will im Anschluss das Zelt mit der 90/2000-Party zum Kochen bringen. Der Sonntag, 18. Mai, steht dann wieder ganz im Zeichen der Blasmusik. 9.30 Uhr: Festgottesdienst in der Kirche. Zum Frühschoppen unterhält die Musikgesellschaft Sontheim.
Bei gutem Wetter finden der traditionelle Gemeinschaftschor am Sportplatz und Festumzug durch Frechenrieden statt. Anschließend heizt die Musikkapelle Benningen im Festzelt ein, zum Festausklang gibt es mit „Alpenblech“ nochmal ein musikalisches Highlight.
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