Startseite
Icon Pfeil nach unten
Memmingen
Icon Pfeil nach unten

Neuer Gedenkort in Wolfertschwenden erinnert an 500 Jahre Bauernkrieg. Bei Feier offiziell eröffnet.

500 Jahre Bauernkrieg

Neuer Gedenkort in Wolfertschwenden eröffnet

    • |
    • |
    • |
    Die Alphornbläser Ottobeuren umrahmen die Segnung des Gedenkortes für den Bauernaufstand vor 500 Jahren am Niederdorfer Mühlberg.
    Die Alphornbläser Ottobeuren umrahmen die Segnung des Gedenkortes für den Bauernaufstand vor 500 Jahren am Niederdorfer Mühlberg. Foto: Franz Kustermann

    Ein Stahlmast mit vier imposanten Metallfahnen, die in die vier Himmelsrichtungen weisen, bildet das Herzstück eines Denkmals, das der Heimatverein Wolfertschwenden anlässlich „500 Jahre Bauernkrieg – Streben nach Freiheit“ oben am Mühlenberg einweihte. Es liegt an einem exponierten Platz am Jakobsweg östlich von Niederdorf. An dem vom Künstler Reinhard Blank gestalteten „Kraftort“ bietet sich ein imposanter Ausblick über das gesamte „Alte Illertal“ hinüber bis nach Bad Grönenbach und hinauf bis zum Falkenberg mit den dahinterliegenden, majestätisch-schneebedeckten Bergen.

    Neuer Gedenkort: Kunstwerk soll Freiheit und Gerechtigkeit symbolisieren

    Die vier Granit-Stufen – sie symbolisieren die Kardinaltugenden Tapferkeit, Gerechtigkeit, Besonnenheit und Weisheit – zu dem quadratischen Plateau stammen aus der Umgestaltung des Kriegerdenkmals, das einst vor 100 Jahren inmitten von Niederdorf errichtet wurde. Freiheit und Gerechtigkeit sollen das Kunstwerk symbolisieren: Die silbernen Edelstahl-Fahnen der Ost/West-Achse mit einem stilisierten Falken und einer ahnungslosen Taube stehen für die Freiheit. Die goldenen Fahnen der Nord/Süd-Achse dokumentieren mit einem Schwert und einer Waage Recht und Gerechtigkeit. Die vier Symbole wurden ausgeschnitten, damit der Betrachter durch sie hindurchblicken kann. Die umlaufende, schwere Eichenbank lädt zum Verweilen ein, um „einen weiten Blick zur aufkeimenden Natur zu richten und mit Abstand das Leben zu betrachten“, erläuterte Künstler Reinhard Blank.

    Vorsitzender des Heimatbunds erinnert an Geschehnisse vor 500 Jahren

    Der Vorsitzende des Heimatbund Allgäu, Karl Milz, erinnerte an die Geschehnisse vor 500 Jahren, „denn Freiheit braucht Courage“. Mit der Entdeckung von Amerika begann der weltweite Handel. Mit der Erfindung des Buchdrucks begann die erste Medienrevolution. Die Übersetzung der Bibel rüttelte an den Fundamenten der Kirche mit einer Spaltung der Gläubigen, so Milz. Heute trügen die Kommunen 25 Prozent der Staatsaufgaben, verfügten aber nur über 14 Prozent des Steueraufkommens.

    „Platz zum Innehalten, Durchatmen und Nachdenken“

    Laut dem Vorsitzenden des Heimatvereins, Matthias Bestle, kreuzen sich an dem „Ort der Bewegung und Begegnung“ der Jakobsweg und der örtliche Panoramaweg. Der Bauer Bernhard Klaus aus Ober-Wolfertschwenden sei bei dem Verfassen der Zwölf Artikel anno 1525 in der Memminger Kramerzunft maßgeblich beteiligt gewesen. Geschaffen hatten den „Platz zum Innehalten, zum Durchatmen und Nachdenken“ die Mitglieder des Heimatvereins. Wolfertschwendens Bürgermeisterin Beate Ullrich nannte das Kunstwerk „einzigartig, zum Gedenken des Bauernaufstandes vor 500 Jahren, wo die Bauern für Freiheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit gekämpft hatten“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden