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Party am Baggersee in Attenhausen: „Badegäste können ertragen, wenn Jugendliche mal feiern“

Attenhausen im Unterallgäu

Party am Baggersee: „Badegäste können es ertragen, wenn Jugendliche mal feiern“

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    Die Polizei sah bei einem Einsatz am Attenhausener Baggersee keinen Anlass, die Feier zu beenden.
    Die Polizei sah bei einem Einsatz am Attenhausener Baggersee keinen Anlass, die Feier zu beenden. Foto: picture alliance, dpa (Symbolbild)

    Schüler feiern am Attenhausener Baggersee ihren Abschluss, ein Zeuge fühlt sich gestört. Er ruft die Polizei und will die Wiese räumen lassen. Die Polizei sieht jedoch dazu keinen Grund – „das Verhalten der Schüler war zu keinem Zeitpunkt zu beanstanden“, heißt es im Polizeibericht.

    Einsatz am Attenhausener Weiher: „Lasst die Leute feiern!“

    Auch in den Sozialen Netzwerken sorgte der Vorfall für Reaktionen: „Lasst die Leute feiern, solange sie keinen Unfug treiben. Der Zeuge war wohl nie jung, oder?“, kommentiert eine Leserin.

    Wie geht die Polizei mit solchen Fällen um? „Generell gilt: Wenn sich jemand gestört fühlt, schauen wir uns das natürlich an“, sagt Dagmar Bethke. Die Leiterin der Polizeiinspektion Mindelheim betont aber auch, dass eine sogenannte Lagerecherche hilfreich ist: „Oft heißt es so etwas wie ‚Die stören da immer!‘ – und ‚immer‘ heißt letzten Endes, dass es ein- oder vielleicht auch zweimal einen solchen Vorfall gab, mehr aber nicht. Aber die Person hat sich in diesem Moment eben geärgert.“

    Positiv sieht Bethke die Tatsache, dass beim Vorfall in Attenhausen eine Klassensprecherin als Ansprechpartnerin für die Polizei zur Verfügung stand. „Es ist immer gut, wenn sich jemand verantwortlich fühlt. Fühlt sich niemand verantwortlich, greift auch niemand ein.“

    Konflikte am Badesee sind „ein Knigge-Thema“

    Auf der anderen Seite habe die Person dann auch die Möglichkeit, sich an die Polizei zu wenden, wenn etwas ausartet. „Das gilt zum Beispiel auch immer dann, wenn Externe dazukommen, die die Feier ‚sprengen‘“, sagt Bethke. Das sei in den vergangenen Jahren ab und an bei sogenannten Hauspartys der Fall gewesen.

    Wer am See feiern möchte, sollte ein paar Punkte beachten: Neben Dingen, die Bethke für „selbstverständlich“ hält, etwa, dass man den eigenen Müll wieder mitnimmt, appelliert sie auch an die Menschen, miteinander zu sprechen. „Beide Seiten müssen Verständnis zeigen: Feiernde müssen Rücksicht nehmen, Badegäste können aber auch ertragen, dass Jugendliche mal ein, zwei Tage im Jahr feiern.“ Ruhige , verständnisvolle und bedürfnisorientierte Kommunikation führe meist zum Ziel, so die Erfahrung der Dienstellenleiterin.

    Denn das Ganze sollte ja gar nicht unbedingt ein „Polizei-Thema“ sein: „Es ist ja eher ein Knigge-Thema.“

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