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Stiftung Kulturlandschaft Günztal will der Natur mehr Raum geben.

Natur im Unterallgäu

Unterstützung für Blaukernauge & Co.

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    Um selten gewordene Arten wie das Blaukernauge nicht ganz zu verlieren, müsse ihnen mehr Lebensraum zugestanden werden, sagt die Stiftung Kulturlandschaft Günztal.
    Um selten gewordene Arten wie das Blaukernauge nicht ganz zu verlieren, müsse ihnen mehr Lebensraum zugestanden werden, sagt die Stiftung Kulturlandschaft Günztal. Foto: Achim Buhani

    Bis 2030 soll die landesweite Biotopverbundfläche 15 Prozent der Offenlandfläche Bayerns betragen - so lautet das Ziel der Bayerischen Staatsregierung. Aktuell beträgt sie 11,39 Prozent. Als lokale Naturschutz-Organisation will die Stiftung Kulturlandschaft Günztal nicht nur ihren Teil dazu beitragen, sondern gleichzeitig aufzeigen, „dass wir alle Teil der Lösung sein können“, heißt es in einer Mitteilung der Organisation.

    „Im Günztal gibt es aktuell nur ein Drittel so viele Biotope wie im landesweiten Durchschnitt.“

    Lydia Reimann, Gebietsbetreuerin bei der Günztal Stiftung

    „Im Günztal gibt es aktuell nur ein Drittel so viele Biotope wie im landesweiten Durchschnitt und das, obwohl die Günz eine tragende Rolle für das Lebensraumnetzwerk Bayerns besitzt“, erklärt Lydia Reimann, Gebietsbetreuerin bei der Günztal Stiftung. In Zeiten der Biodiversitätskrise seien solche Biotope von unschätzbarem Wert.

    Stiftung arbeitet seit knapp 25 Jahren am Biotopverbund Günztal

    Daher arbeitet die Stiftung seit knapp 25 Jahren am Biotopverbund Günztal, einem Lebensraum-Netzwerk aus sogenannten Kerngebieten, Trittsteinen und Verbundachsen. Kerngebiete sind große, zusammenhängende Flächen, die oft verschiedene naturnahe Biotoptypen umfassen wie Moore, Feucht- oder Streuwiesen. In diesen Gebieten finden unter anderem auch Arten einen Lebensraum, die so spezialisiert sind, dass sie nur noch dort vorkommen.

    Das Blaukernauge, eine Schmetterlingsart, ist ein solcher Spezialist. Das Insekt ist noch im Hundsmoor bei Westerheim und im Kettershausener Ried zu finden. In solchen Kerngebieten fühlen sich aber auch Arten wohl, die weniger spezielle Bedürfnisse haben, sogenannte Generalisten. Trittsteine hingegen sind deutlich kleinere Gebiete, in denen sowohl spezielle Arten als auch Generalisten erst mal alles Wichtige zum Leben finden. Sie dienen den Arten auch als kurze Zwischenstationen für Wanderbewegungen innerhalb der Landschaft.

    Die Verbundachsen wie Ackerrandstreifen, Waldränder, Ufersäume oder Hecken verbinden alle Teilbereiche miteinander. Sie sorgen dafür, dass von einem Kerngebiet in ein anderes gewandert werden und eine stabile Population aufgebaut werden kann.

    Es fehlt an Flächen: So können Kirchen, Verbände, Landwirte und Privatleute helfen

    „Aktuell beträgt die Summe der Flächen, die wir im Projekt als Biotopfläche dazu gewonnen haben, 33 Hektar“, sagt Sebastian Hopfenmüller, Projektmanager Naturschutz bei der Günztal Stiftung. Um dieses Konzept auszuweiten, fehlt es Naturschutzorganisationen meist an der Fläche. Kirchen, Verbände, Wirtschaft, Behörden, Landwirtschaft und Private könnten hier mithelfen - „mit einem Stückchen Fläche“, sagt Lydia Reimann.

    Um der Natur mehr Raum zu geben, geht es auch im Projekt „Insektenfreundliches Günztal“. Sogenannte Lebensraumbausteine für Insekten könnten laut der Stiftung unkompliziert auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf Firmenarealen oder auch auf bislang ungenutzten Gemeindeflächen angelegt werden. Die Kosten dafür werden komplett vom Projekt übernommen.

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