Wer kennt sie nicht, die schwedische Popgruppe Abba. Sie ist mit 400 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Ihr Erfolg animierte einige Tribute-Bands, das Original in Gesang, Musik und Kostümen möglichst naturgetreu zu performen. Eine davon, die Gruppe ABBA Unforgettable, hat dies nun in der Memminger Stadthalle in vorzüglicher Perfektion demonstriert.
Schon beim ersten Song „Chiquitita“ klatschen alle mit
Der über 900 Personen fassende Saal ist fast voll besetzt und schon beim ersten Song „Chiquitita“ klatschen alle begeistert mit. Stimmgewaltig interpretieren Irona Gerulat als Agnetha und Jessica Fendler als Anni-Frid den Song, während Matthias Stingl auf der Gitarre und Uwe Morscheck mit seinem Dutchgrand Flügel den Original-Sound der schwedischen Gruppe täuschend echt imitieren. Auch die Kleidung der Musiker ist stilecht.

Fans kleiden sich wie ihre Idole
Was zunächst als zurückhaltendes Klatschen beginnt, ändert sich bald und später, beim Song „SOS“, stehen die Leute auf, tanzen und strecken die Arme begeistert in die Höhe. Als die Band alle auffordert: „Kommt ruhig näher, tanzt, es ist Platz genug“, sind viele nicht mehr zu halten. Vor allem die Fans, die mit original Abba-Kleidung gekommen sind, tanzen dort bis zum Schluss der Veranstaltung, während andere einfach sitzen bleiben und das Konzert teils mit geschlossenen Augen und seligem Lächeln genießen.

Gänsehaut pur bei „I have a Dream“
In zweieinhalb Stunden bekommen die Fans einen großen Strauß Abba-Lieder zu hören. „Mamma Mia“, „Lay all your Love on Me“, aber auch gefühlvolle Titel und Gänsehaut-Songs wie „I Have a Dream“ oder „Fernando“ dürfen nicht fehlen. Das Publikum ist altersmäßig bunt gemischt, und im abgedunkelten Zuschauerraum sieht man neben sehr jungen Fans auch einige silbern glänzende Köpfe. Sie alle werden in die Show eingebunden. Bei dem Song „Voulez Vou“ sollen die Leute das „Aha“ mitsingen, was sie dann auch kräftig tun.

Jetzt gehen die Handylichter an
Beim Song „Super Trouper“ werden sie aufgefordert, ihre Handy-Taschenlampen anzuschalten, worauf der ganze Saal beeindruckend leuchtet, und beim Lied „Mama Mia“ lernen alle nach Anweisung noch den Schwedischen Fingertanz kennen. Zu „Take a Chance on me“ schlängelt sich sogar eine Polonaise bis über die Bühne. Irona Gerulat sagt beim Interview nach dem Konzert: „Das Memminger Publikum war einfach mega, eine Polonaise während der Vorstellung haben wir noch nie erlebt. Aber so ist es ja immer, die geilste Band ist nichts ohne ein gutes Publikum.“
Warum ein ganzer Faschingsverein im Publikum sitzt
Auch einige der Fans äußern sich begeistert. Eine Gruppe vom Faschingsverein Findunia aus Finningen hatte vergangenen Fasching das Thema Abba und zeigt stolz auf dem Handy Fotos von ihren Faschingsauftritten. Daniel Urbansky erklärt, wie sie hergekommen sind: „Wir haben uns gedacht, das wäre doch ein tolles Überraschungsgeschenk für unsere Trainerinnen.“
Die Musik reißt einen mit
Angelika Wahr aus Friedrichshafen ist mit Heidi Lang aus Bad Wurzach hier. „Ich bin seit meiner Jugend Abba-Fan. Die Musik reißt einen so richtig mit. Die beste Stimmung kommt aber erst dann auf, wenn man mittanzen kann.“ Ihre Begleiterin nickt zustimmend. Auch die Niederländerin Nicole Van Laaoven-Mayerhofer sagt: „Ich bin ein mega Abba-Fan. Ich singe alle Titel mit und finde es toll, dass ich hier auch abtanzen darf. Es ist ein wunderbarer Abend.“
Dieser Fan war seit 1979 bei 22 Abba-Konzerten
Der größte Fan, den wir an diesem Abend treffen, ist ohne Zweifel Eva Schild aus München. „Das ist heute mein 22. Abba-Konzert, das ich besuche. Dafür bin ich extra aus München gekommen. Ich bin ein glühender Fan und war schon 1979 beim Liveauftritt der echten Abba-Band in München und 2022 beim Hologramm Konzert Abba Voyage in London.“ Am Ende gewinnt ausgerechnet sie den 1. Preis bei der Spendenaktion mit Verlosung zugunsten eines Kinderhilfswerks.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden