Der Ukraine-Krieg befindet sich im vierten Jahr: „Zu Beginn hat man uns nicht einmal drei Tage gegeben“, sagt Yurii Nykytiuk, Generalkonsul der Ukraine in München. Auf Einladung von Klaus Holetschek, CSU-Fraktionschef des Bayerischen Landtags, und Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher war er zu Besuch in Memmingen.
Nachdem der Generalkonsul sich in das Goldene Buch der Stadt verewigt hatte, ging es zur gemeinsamen Gesprächsrunde: Dabei ging es um die aktuelle Lage in der Ukraine, die Partnerschaft zwischen Memmingen und der ukrainischen Stadt Tschernihiw sowie weitere Hilfsinitiativen.
Jahrelange Partnerschaft zwischen Memmingen und der ukrainischen Stadt Tschernihiw
Seit 2009 besteht die offizielle Partnerschaft zwischen Memmingen und Tschernihiw. Besonders zu Beginn des Kriegs hatte die Memminger Partnerstadt stark unter den russischen Angriffen gelitten – auch heute noch herrscht dort ständige Angst vor Luftangriffen. Die angrenzenden Orte von Tschernihiw würden ebenfalls leiden: 125 Attacken der russischen Artillerie soll es zuletzt auf fünf Gemeinden gegeben haben. Dabei seien über 100 Menschen verletzt worden, schildert Nykytiuk die aktuelle Lage.
Die Menschen in der Ukraine würden auf die Unterstützung anderer Länder und Städte hoffen – und diese auch schätzen. Dabei blickte Nykytiuk besonders auf die Hilfeleistungen der Stadt Memmingen: Rund 263.000 Euro an Spenden, 13 Lastwagen mit Lebensmitteln und drei Lkws an Sachspenden seien Beispiele, wie Tschernihiw in den vergangenen drei Jahren unterstützt wurde.
Weitere Hilfsinitiativen von Memmingen für Tschernihiw
Doch gerade in den Bereichen IT, Rüstung, Bildung, Energieversorgung und Wiederaufbau sieht der Generalkonsul Chancen auf weitere Zusammenarbeit. Aktuell würden viele junge Menschen in der Ukraine in unterirdischen Schulen unterrichtet werden: „Dort braucht es Belüftungsanlagen“, so der Generalkonsul.
Auch OB Rothenbacher sieht Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit: Gerade im Bereich der Energieversorgung und des Wiederaufbaus könne man auf Firmen in Memmingen und der Umgebung zurückgreifen. Man wolle weiterhin versuchen, Synergien zwischen den Partnerstädten zu schaffen und diese weiterzuentwickeln.
Integration von ukrainischen Flüchtlingen in Memmingen und Umgebung
Auch die Integration von Ukrainern in Memmingen und Umgebung ist Rothenbacher ein wichtiges Anliegen. So sprach der Generalkonsul im Anschluss bei einem Besuch der KSK Kompostierungs-Service Käßmayer GmbH in Erkheim mit einem ukrainischen Flüchtling, der dort angestellt ist – ein Beispiel für gelungene Integration.
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