Auf der A7 bei Kirchdorf an der Iller – in Fahrtrichtung Memmingen – hat es am Sonntagmorgen einen schweren Unfall gegeben. Ein Wohnwagen überschlug sich und wurde völlig zerstört. Hannah Laschütza und Adrian Prinz aus Böhmenkirch in Baden Württemberg waren gerade mit ihrem Wohnwagen Richtung Lago Maggiore unterwegs, um dort Campingurlaub zu machen. Jetzt sitzen die beiden 21-Jährigen in den Camping-Klappstühlen, die den Unfall überstanden haben, neben dem Trümmerfeld. Sie sind unverletzt, ihnen gehe es gut, sagen sie im Gespräch mit unserer Redaktion.
"Auf einmal ein Riesen-Schlag"
„Wir sind mit 80 km/h mit dem Wohnwagen auf der Autobahn gefahren, und dann hat es auf einmal einen Riesen-Schlag getan. Der Wohnwagen hat angefangen, zu schlingern. Er hat derart gependelt, dass er uns von der Straße gezogen hat. Ich habe noch versucht, gegenzulenken. Damit habe ich es vermutlich geschafft, dass sich zumindest das Auto nicht überschlagen hat“, sagt Adrian Prinz.
Der Wohnwagen aber kippte an dem leichten Hang neben der Autobahn und überschlug sich. Dabei wurde er in seine Einzelteile zerrissen. Waschbecken, Toilette, Fenster und weitere Möbel und Gegenstände des Wohnwagens wurden neben der Autobahn verteilt.
83-Jähriger hatte ausweichen wollen
„Eine Frau hat angehalten und uns gleich gefragt, ob alles gut ist“, sagt Prinz. Sie habe gesehen, wie der Unfall geschehen sei. Er selbst und seine Freundin hätten außer dem Schlag nichts mitbekommen. Die Polizei berichtet am Nachmittag, dass ein 83-Jähriger mit seinem Auto das Wohnwagengespann überholen wollte. Vor ihm auf der linken Spur fuhr ein weiteres Auto. Plötzlich habe der 83-Jährige gemerkt, dass die Bremsen nicht funktionierten. Um nicht auf das Auto vor ihm zu fahren, versuchte er, zwischen Wagen und Gespann hindurchzufahren. Dabei berührte sein Auto den Wohnwagen, der ins Schlingern geriet. Bei dem Überschlag löste sich der Camper vom Auto, wobei die Anhängerkupplung verbogen wurde. Das Auto krachte in einige Metallpfosten des Zaunes, der neben der Autobahn steht, und knickte sie um. „Ich war schon geschockt“, sagt Hannah Laschütza. Doch verletzt wurden die beiden und auch der mutmaßliche Unfallverursacher nicht. „Ich hatte vier Paar Schuhe dabei. Jetzt habe ich nur noch ein vollständiges Paar und einzelne Schuhe, der Rest ist weg“, sagt Hannah Laschütza, während sie und Adrian Prinz auf den Abschleppdienst warten.

Es entstand ein Schaden von 15.000 Euro. Das Auto des Unfallverursachers wurde sichergestellt. Ein Gutachter wird die Bremsanlage überprüfen. Auf der A7 bildete sich in Fahrtrichtung Süden ein kilometerlanger Stau.
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