Drei getötete Schafe, ein gerissenes Reh – und erneut kommt die Frage auf: War es ein Wolf? Am vergangenen Donnerstag meldete sich ein Mann bei der Polizei: Drei seiner Schafe wurden nahe Unteregg getötet. Das bestätigt ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage und ergänzt: „Unweit der Stelle, wo die drei Schafe gerissen wurden, lag außerdem ein getötetes Reh.“
Schafe in Unteregg gerissen: War der Wolf im Unterallgäu?
Die Polizei war vor Ort, die Beamten fotografierten die getöteten Tiere, um das Bildmaterial an das Landratsamt und das Landesamt für Umwelt (LfU) weiterzuleiten. Im Bericht sei außerdem vermerkt, dass die Tiere „von einem großen Beutegreifer“ getötet wurden“, so der Polizeisprecher. „Der Geschädigte ist sich sehr sicher, dass ein Wolf die Schafe getötet hat.“ Menschliche Einwirkung könnten die Beamten in jedem Fall ausschließen.
Ob die Schafe und das Reh tatsächlich einem Wolf zum Opfer gefallen sind, ist aktuell noch unklar. Eine Analyse vom Landesamt für Umwelt steht noch aus, die durchschnittliche Auswertungszeit der genetischen Proben betrage etwa zehn Tage, sagte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion.
Der Schafsriss ähnelt einem Vorfall im Ostallgäu, der etwa eine Woche vorher bekannt wurde. In Rieden-Zellerberg nahe Kaufbeuren wurde ebenfalls ein Schaf getötet. Auch hier geht die Polizei davon aus, dass das Schaf von einem großen Beutetier gerissen wurde.
Vor wenigen Wochen lief der Wolf durch Buxheim
Bei allen Spekulationen gab es auch zwei Fälle im Allgäu und der Region, bei denen Zeugen tatsächlich einen Wolf gesehen haben: Der erste Vorfall ereignete sich am Ostersonntag in der Gemeinde Buxheim nahe Memmingen. Eine Zeugin filmte das Tier sogar, wie es durch den Ort lief. Wenige Tage später tauchte ein Wolf in Berkheim (Landkreis Biberach) auf. Vonseiten der Behörden hieß es, dass es sich um dasselbe Tier handeln könnte.
Auch aus den Gemeinden Kirchdorf und Schemmerhofen, ebenfalls im Landkreis Biberach, folgten Ende April Videoaufnahmen, die einen Wolf zeigen sollen. Eine Frau will das Tier außerdem Anfang Mai nahe Sontheim gesehen haben.

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