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Alpine Notlage an der Zugspitze: Bergwacht rettet zwei unterkühlte Bergwanderer

Alpine Notlagen an der Zugspitze

Eine Gruppe, drei Notrufe: Unterkühlte Bergwanderer bei Dunkelheit an der Zugspitze gerettet

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    Teil des "Stopselzieher"-Klettersteigs an der Zugspitze auf einem Archivbild.
    Teil des "Stopselzieher"-Klettersteigs an der Zugspitze auf einem Archivbild. Foto: Wasquewhat / Wikipedia

    Wie die Polizei in Tirol mitteilt, waren am Pfingstsonntag gegen 11 Uhr ein 34-jähriger und ein 39-jähriger Deutscher mit drei weiteren Bergwanderern in Richtung Zugspitze aufgebrochen. Ihre Route führte vom Eibsee aus entlang des gesperrten Bayernsteigs und anschließend über den Klettersteig „Stopselzieher”.

    Nachdem sich die Gruppe schon beim Aufstieg am „Stopselzieher“ aufgesplittet hatte, zerfiel die Gruppe auch beim Abstieg über den Klettersteig und die beiden Deutschen fielen zurück. Schließlich trennte sich auch das Duo.

    Rettungseinsatz an der Zugspitze: Holländer hören Hilferufe

    Im Bereich des Einstiegs zum „Stopselzieher“ wollte der 34-Jährige auf seinen Landsmann warten und stieg sogar etwas zurück. Da er ihn jedoch nicht sehen konnte, beschloss er weiterzugehen. Im Bereich der Wiener Neustädter Hütte verlor der 34-Jährige schließlich den Weg und stieg über steiles und felsiges Gelände direkt ins Kar hinab. Gegen 21 Uhr kam er im Bereich eines Überhangs nicht mehr weiter. Da er kein Handy dabei hatte, schrie er laut um Hilfe. Zwei Bergwanderer aus Holland, die gegen 22.20 Uhr zu einer Nachttour auf die Zugspitze aufgebrochen waren, hörten die Rufe und alarmierten die Bergrettung.

    Währenddessen verlor andere Deutsche, der ebenfalls Richtung Tal abgestiegen war, im Bereich der Wiener Neustädter Hütte ebenfalls den Weg. Als er nicht mehr weiterwusste, setzte er gegen 23.30 Uhr einen Notruf ab. Nachdem der Mann seine Koordinaten via WhatsApp an den Einsatzleiter der Bergrettung Ehrwald übermittelt hatte, wurde er von der Crew des inzwischen hinzugezogenen Rettungshubschraubers stark unterkühlt und durchnässt geborgen und in das Krankenhaus nach Reutte geflogen.

    Zugspitze: Bergretter steigen mit Seil und Bohrhaken zu Bergwanderer auf

    Das Team der Bergrettung Ehrwald, das sich bereits am Bayernsteig befand, hörte schließlich Hilferufe des zweiten Deutschen. Die Bergretter stiegen vom Bayernsteig aus über eine steile Schotterrinne auf. Am Wandfuß angekommen lokalisierten den 34-Jährigen. Da eine Bergung mittels Hubschrauber nicht möglich war, stiegen mehrere Bergretter mit Seil, Bohrhacken, Akku-Bohrhammer und weiterem Equipment auf.

    Die Retter überwanden dabei rund 60 Meter in einer nahezu senkrechten, fast überhängenden Wand. Hierzu setzten die Bergretter mehrere Bohrhacken über zwei Seillängen ein. Der Bergwanderer konnte gegen 4.30 Uhr gesichert und schließlich gegen 5.50 Uhr geborgen werden.

    Die beiden Geretteten waren nur unzureichend ausgerüstet, blieben aber glücklicherweise unverletzt - waren jedoch stark unterkühlt. Im Einsatz waren die Bergrettung Ehrwald unter anderem mit Drohnen, die Bergrettung Lermoos, die Freiwillige Feuerwehr Ehrwald, Angestellte der Tiroler Zugspitzbahn, die Bergwacht Grainau sowie die Besatzung des Notarzthubschraubers RK2.

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