Eine Spaziergängerin ist im Oberinntal beim Wandern auf einen Bären gestoßen. Das hat der ORF mit Bezug auf eine öffentliche Warnung des Landes Tirol vermeldet. Das Aufeinandertreffen ereignete sich laut Tiroler Landesbehörde im Bereich Herrensteig-Lahnawaldweg - und es soll nicht die erste Sichtung dort gewesen sein. Denn nach Behördeninformationen sahen Menschen in der Gegend offenbar bereits in der Vorwoche einen Bären.
Wie der ORF weiter berichtet, soll die Frau das Tier beim Spaziergang am Mittwochnachmittag bemerkt haben. Auch der Bär sah die Fußgängerin - drehte um und verschwand. Ein Foto des Bären gebe es nicht, da die Frau kein Handy dabeihatte.
Bären-Sichtung in Ried im Oberinntal: So nah an den Häusern war der Bär
Das Bundesland Tirol gab in der Folge eine öffentliche Warnung heraus: „Im Gemeindegebiet von Ried im Oberinntal wurde heute, Mittwoch, eine Bärensichtung im Bereich Herrensteig-Lahnawaldweg gemeldet.“ Das Tier wurde demnach am Mittwoch, 12. März gesichtet. Wie die Kronen Zeitung weiter berichtet, soll die Frau auf einem Wanderweg unterwegs gewesen sein, der nur rund 300 Meter vom Ortskern der Gemeinde Ried im Oberinntal entfernt liegt. Dort soll sie den Bären in rund 70 Metern Entfernung entdeckt haben.
Die Gemeinde hat in der Folge die Bewohner um erhöhte Vorsicht und Achtsamkeit gebeten. Das Land Tirol warnt in seiner Mitteilung zur Bären-Sichtung speziell Imker und Imkerinnen aus der Region. Diese sollten - wenn möglich - ihre Bienenstöcke mit Elektrozäunen sichern. Die Zäune stelle das Land Tirol kostenfrei zur Verfügung.
Gefahr für die Bevölkerung? So schätzt das Land Tirol die Lage ein
Weiter schreibt die Behörde: „Es liegen derzeit keine Hinweise auf auffälliges Verhalten des beobachteten Bären oder ein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung vor. Alle Bären, die in Tirol in den letzten Jahren festgestellt wurden, zeigten scheues Verhalten. Die Wahrscheinlichkeit, in Tirol einem Bären zu begegnen, ist zudem äußerst gering.“ Das Land Tirol appelliert jedoch an die Bevölkerung, Sichtungen von Großraubtieren möglichst rasch über das Sichtungsformular auf der Website des Landes Tirol oder direkt an die zuständige Bezirkshauptmannschaft zu melden. Besonders wichtig für die fachliche Beurteilung sei demnach Bildmaterial.
Braunbär auf den Spuren Brunos unterwegs
Kurios an der Sichtung: Auch Bruno, der sogenannte Problembär, wurde 2006 im Oberinntal in der Region gesichtet. Im Oberinntal gab es zudem im vergangenen Jahr bereits mehrfach Bärensichtungen, die durch Video- beziehungsweise Fotoaufnahmen dokumentiert sind.
Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Bären begegne?
Das Land Tirol gibt dafür folgende Erklärung ab:
Bären greifen in der Regel nur an, um sich zu verteidigen, weil sie überrascht oder provoziert wurden. Bärenangriffe sind sehr selten und die meisten Angriffe sind Scheinangriffe. Dabei läuft der Bär auf den Menschen zu und hält wenige Meter vor dem Menschen an. Er dreht ab, rennt wieder davon und wiederholt allenfalls den Scheinangriff. Meist ist es jedoch schwierig zu erkennen, ob es sich um einen Scheinangriff handelt oder nicht.
Wenn Sie noch weiter entfernt sind: Legen Sie z.B. Kleidung oder die Pilztasche auf den Boden. Der Bär ist neugierig und wird sich vielleicht eine Zeit lang damit beschäftigen. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, sich langsam weiter zurückzuziehen.
Wenn der Bär bereits in Ihrer Nähe ist, legen Sie sich am besten flach mit dem Bauch auf den Boden. Die Hände halten Sie in den Nacken. Der Bär wird Sie beschnuppern und feststellen, dass Sie keine Gefahr für ihn darstellen. Warten Sie, bis sich der Bär weit genug entfernt hat.
Die vollständigen Verhaltensanweisungen des Landes Tirol finden sie hier.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden