Nach dem Banküberfall 2004 in Gries im Sellrain (Tirol) - also etwa 19 jahre nach der Tat - ist der zweite mutmaßliche Räuber der Polizei ins Netz gegangen. Der 38-Jährige war mit europäischem Haftbefehl gesucht und kürzlich in Rumänien festgenommen worden. Der Mann wurde anschließend nach Österreich ausgeliefert und ins Gefängnis nach Innsbruck gebracht. Das Landeskriminalamt verhörte den Moldawen - er sei zur Tat geständig.
Mittwoch, 8. September in Gries im Sellrain: Zwei mit Motorradhelmen maskierte Täter betreten gegen 8.30 Uhr die Bank. Einer von ihnen ist mit einer Gaspistole bewaffnet. Er bedroht eine Angestellte, die zu der Zeit alleine in der Bank arbeitet. Die Täter zwingen die Frau, ihnen Geld in fünfstelliger Höhe auszuhändigen.
Wie sind die beiden Bankräuber in Gries geflüchtet?
Die beiden Täter flüchten daraufhin mit einem Motorroller, den sie zuvor in innsbruck gestohlen hatten. Sie werfen die Maschine in einiger Entfernung zum Tatort über eine Böschung ins Gelände. Das Einsatzkommando Cobra fahndet nach den Bankräubern und lokalisiert gegen 14.50 Uhr einen der beiden. Der Russe wird in unwegsamem Gelände in Sellrain festgenommen.
Welche Mittäter hat die Polizei bereits gefasst?
Dem zweiten Täter gelingt allerdings die Flucht. Später am Nachmittag fasst die Polizei zudem zwei Helfer - einen Mann und eine Frau aus Moldawien. Das Landesgericht Innsbruck verurteilt die beiden Männer zu mehrjährigen Haftstrafen, die Frau wird freigesprochen.
2021 gelingt in der Ukraine die Festnahme eines weiteren Mittäters aus Moldawien, der ebenfalls per europäischem Haftbefehl gesucht worden war. Er hatte 2004 die Bankim Vorfeld ausspioniert und während des Überfalls als Aufpasser fungiert. Das Landesgericht Innsbruck verurteilt ihn zu dreieinhalb Jahren Haft.
2023 wird der zweite Bankräuber in Rumänien gefasst. Auch ihm droht nun eine mehrjährige Freiheitsstrafe.
Lesen Sie auch: 18-Jähriger Deutscher in Innsbruck von Gruppe umzingelt und ausgeraubt