Fast 9100 Menschen haben sich im vergangenen Jahr beim Sport oder bei Ausflügen in den Bergen Österreichs verletzt. Diese Zahl liege deutlich über dem Zehn-Jahres-Mittelwert von 7750, teilte das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) am Dienstag bei der Vorlage der Jahresbilanz mit.
Außerdem seien - ähnlich wie in den Vorjahren - 266 Menschen beim Wandern, Skifahren, Klettern oder anderen Aktivitäten gestorben. Unter ihnen waren laut Kuratorium auch 48 Touristen aus Deutschland. Meist hätten Herz-Kreislauf-Probleme zum Tod geführt. In 66 Fällen stürzten Menschen tödlich ab oder sie stolperten mit fatalen Folgen.
ÖKAS veröffentlicht Jahresunfallbilanz in den Österreichischen Alpen
Die Zahl der Rettungseinsätze nahm zu. "Erstmals seit Beginn der elektronischen Datenerfassung im Jahr 2005 nähern sich die Zahlen bei den Alpinereignissen der 10 000er-Marke", sagte Hans Ebner, Leiter der Alpinpolizei.
Der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdiensts (ÖBRD), Stefan Hochstaffl, appellierte an alle Bergbegeisterten, sich "stets der Verantwortung gegenüber sich selbst, der Natur, aber auch den Retterinnen und Rettern, die im Notfall in den Einsatz gehen, bewusst zu sein". In Österreich stehen mehr als 13 000 Bergretter und Bergretterinnen bereit, um bei einem Unfall im alpinen Gelände Hilfe zu leisten.
Rettungskette in Österreich funktioniert gut - Touristen überschätzen sich aber selbst
Viele Touristen vertrauten letztlich auf diese in Österreich sehr gut funktionierende Rettungskette, sagte eine ÖKAS-Sprecherin. Wichtig wären aber vielmehr die richtige Selbsteinschätzung und eine umsichtige Vorbereitung.
Angesichts der Unwetter im Sommer 2023, die im alpinen Gelände teils schwere Verwüstungen angerichtet hätten, sei es oftmals ausschließlich dem Glück zu verdanken gewesen, dass keine Opfer zu beklagen gewesen seien, hieß es. So seien zum Beispiel bei einer Gewitterfront mit schwerem Sturm am 18. Juli in Tirol noch Tausende Menschen auf Wanderungen und in Seilbahnen unterwegs gewesen, so ein Sprecher des Wetterdiensts Geosphere Austria.
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