Startseite
Icon Pfeil nach unten
Österreich
Icon Pfeil nach unten

Brenner-Basistunnel wird Weg nach Italien verkürzen: Wann ist die Fertigstellung?

Österreich

Brenner-Basistunnel wird Weg nach Italien verkürzen: Wann ist die Fertigstellung?

    • |
    • |
    Der Brenner Basistunnel soll im Jahr 2032 in Betrieb genommen werden.
    Der Brenner Basistunnel soll im Jahr 2032 in Betrieb genommen werden. Foto: Johann Groder, dpa (Archivbild)

    Es ist ein Ausnahme-Projekt, das für mehrere Rekorde sorgen kann. Durch den Brenner Basistunnel, der Österreich mit Italien verbinden wird, sollen Züge innerhalb von 25 Minuten von Innsbruck nach Südtirol rasen. Der Zugverkehr würde dann eine ernsthafte Alternative zur Brennerautobahn darstellen, die traditionell die Gefahr für ein Verkehrschaos birgt. Erst recht, seitdem eine marode Brücke auf der Strecke Sorgen macht. Doch wann ist es so weit? Was kostet das Mammut-Projekt? Und wie lang wird der Brenner-Basistunnel? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten begeben.

    Wann wird der Brenner Basistunnel fertig?

    Die Voraussetzung des heutigen Projekts wurde bereits vor rund 30 Jahren geschaffen. Im Mai 1994 wurde der Inntaltunnel eingeweiht, der eine Eisenbahnumfahrung südlich von Innsbruck darstellt. In dem 12,7 Kilometer langen Tunnel wird es eine Anbindung an den Brenner Basistunnel geben. Schon 1989 wurden laut der Fachzeitschrift Eisenbahn-Revue International erste Machbarkeitsstudien zu einem Tunnel-Projekt angestellt, mit dem Österreich und Italien verbunden werden sollte. Es war ein langer Weg, bis zum symbolischen Spatenstich, der am 30. Juni 2006 erfolgte.

    Zunächst war die Eröffnung des Brenner Basistunnels für 2028 geplant. Durch einige Verzögerungen gibt es nun ein neues Ziel: Die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels soll 2032 erfolgen. Diese Planung ist von der offiziellen Website Brenner Basistunnel (BBT) zu entnehmen.

    Brenner Basistunnel: Wie ist der aktuelle Stand?

    Die Brenner Basistunnel BBT SE gibt an, dass derzeit drei Baustellen vorangetrieben werden. Zwei davon sollen sich auf österreichischem Staatsgebiet befinden, eine auf italienischem. Ein großes Projekt ist demnach die Sillschlucht, welche die Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof Innsbruck und dem Nordende des Brenner Basistunnels schaffen soll.

    Laut des Unternehmens, das für den Bau des Tunnels verantwortlich ist, wurden seit 2006 einige Meilensteine erreicht. So konnten unter anderem die folgenden Streckenabschnitte fertiggestellt werden:

    • Viller Berg: Das Nordportal des Tunnels wurde im Frühjahr 2024 fertiggestellt. Auch die beiden 130 Meter langen Tunnelröhren des Tunnelabschnitts sind bereits gebaut.
    • Tunnel Silltal: Der Vortunnel wurde in offener Stahlbetonkasten-Bauweise inklusive Süd- und Nordportal fertiggestellt. Auf dem Tunnel wurde eine Aussichtsplattform errichtet.
    • Sill: Zwei Eisenbahnbrücken über die Sill sind ebenfalls fertig. Sie wurden als offene Stahlfachwerkbrücken gebaut. Auch eine Fußgängerbrücke über die Sill, die Anschluss zu Wanderwegen bieten soll, gehört zum Projekt.
    • Sillschlucht: Für das bestehende Wegenetz wurden Anschlüsse errichtet.

    Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich die Fertigstellung des Brenner Basistunnels weiter verzögern könnte. Die Eröffnung im Jahr 2032 scheint demnach realistisch.

    Welche Länge hat der Brenner Basistunnel?

    Wenn er fertiggestellt ist, wird der Brenner Basistunnel laut der Brenner Basistunnel BBT SE eine Länge von 55 Kilometern besitzen. Wenn man den Inntaltunnel hinzurechnet, beträgt die Länge sogar etwa 65 Kilometer. Gefälle und Steigung werden in dem Tunnel höchstens 6,7 Promille betragen. Der Wert der bisherigen Bahnstrecke zwischen Innsbruck und Südtirol liegt laut dem ADAC bei 27 Promille.

    Der Brenner Basistunnel wird genau genommen aus drei Tunneln bestehen. Zumindest aus drei Tunnelröhren. Die Entfernung zwischen der West- und Oströhre beträgt laut der Brenner Basistunnel BBT SE rund 70 Meter. Zwischen den beiden Hauptröhren sind demnach alle 333 Meter Querschläge, also Verbindungen, eingebaut, die für Logistik und Instandhaltung wichtig sind. Wenn es zu einem Unfall kommt, können die Verbindungsröhren auch als Fluchttunnel genutzt werden.

    Die dritte Röhre stellt ein kleinerer Erkundungsstollen dar, der mittig unter den Hauptröhren verläuft. Der ADAC berichtet, dass der Stollen beim Bau des Brenner Basistunnels für die geologische Vorerkundung des Gesteins genutzt wird. Nach der Fertigstellung soll er als Logistik- und Servicetunnel genutzt werden.

    Wo endet der Brenner Basistunnel in Italien?

    Startpunkt des Brenner Basistunnels in Österreich ist Innsbruck. Enden wird er im italienischen Ort Franzensfeste, der sich nördlich von Brixen befindet. Von dort sind es rund 50 Kilometer bis Bozen. Der Gardasee liegt etwa 115 Kilometer Luftlinie entfernt.

    Wie lange fährt man durch den Brenner Basistunnel?

    Die Züge werden mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde durch den Brenner Basistunnel rauschen. Das gilt für Güter- und Personenverkehr. Dadurch wird die Fahrtzeit von Innsbruck bis Franzensfeste rund 25 Minuten betragen. Zum Vergleich: Mit der derzeitigen Bahnstrecke benötigen Züge für diese Entfernung laut dem ADAC etwa 80 Minuten.

    Wie hoch sind die Kosten für den Brenner Basistunnel?

    Das Großprojekt zeigt sich auch bei den Kosten rekordverdächtig. Rund zehn Milliarden Euro soll der Bau des Brenner Basistunnels kosten, berichtet der ADAC. Ob es bei dieser Summe bleibt, wird sich zeigen.

    Klar ist: Die Kosten für den Brenner Basistunnel teilen sich laut die Brenner Basistunnel BBT SE Staaten Österreich und Italien sowie die Europäische Union. Die EU ermöglicht Italien und Österreich seit 2016 zudem eine Kofinanzierung, um die Kosten für den Bau zu decken.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden