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Hangrutsch in Hörbranz in Voralberg: Menschen müssen ihre Häuser verlassen

Hang rutscht immer weiter

"Die Natur ist gnadenlos": Menschen in Voralberg müssen wegen Hangrutsch Häuser verlassen

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    90 Zentimeter in 48 Stunden rutscht der Hang einem Geologen zufolge derzeit ab.
    90 Zentimeter in 48 Stunden rutscht der Hang einem Geologen zufolge derzeit ab. Foto: Dietmar Stiplovsek, dpa

    Ungefähr drei Wochen ist es her, dass in der österreichischen Gemeinde Hörbranz in Vorarlberg ein Hang abgerutscht ist. Die Schwäbische Zeitung berichtete nun, dass durch den Erdrutsch auch darunterliegende Häuser in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Regen begünstige den Hangrutsch noch. Vier Häuser sind derzeit betroffen, zwei davon sind nicht mehr zu retten.

    Bürgermeister Andreas Kresser: "Die Natur ist da gnadenlos"

    "Bereits neun Meter" habe der Hang "hinter sich gebracht", sagt der Hörbranzer Bürgermeister Andreas Kresser im Interview mit TV Regio. Gebäude machten diese Bewegung nicht mit. Die betroffenen Häuser haben große Risse. "Das Traurige ist: Gegen einen kriechenden Hang können wir nichts tun. Die Natur ist da gnadenlos", sagt Kresser.

    Blick auf den Waldhang in Hörbranz, der im April in Bewegung geraten ist.
    Blick auf den Waldhang in Hörbranz, der im April in Bewegung geraten ist. Foto: Dietmar Stiplovsek, dpa

    Entwässerungen und weitere Sicherheitsmaßnahmen würden vorgenommen, "aber den ganzen Druck der Gesteinsmassen kann man dem Hang nicht abnehmen." Teile der Häuser, die nicht mehr zu retten seien, sowie Baumstämme würden abgetragen.

    Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger haben laut Bürgermeister Kresser alle eine Unterkunft gefunden, entweder privat oder von der Gemeinde vermittelt. Es sei "ein harter Schicksalsschlag" und die Betroffenen könnte jederzeit bei der Gemeinde anrufen, falls sie etwas bräuchten.

    Bisher können selbst Geologen nicht sagen, warum der Hang in Hörbranz immer schneller abrutscht

    Generell sei die Gegend nicht gefährdet. Es könne "immer mal etwas abrutschen", aber die derzeitige Situation in Hörbranz sei "außergewöhnlich". Die Gemeinde sei in ständigem Austausch mit Geologen. Einer davon ist Walter Bauer. "Wir sind jetzt auf über 90 Zentimeter in 48 Stunden gekommen", beschreibt er dem ORF Vorarlberg die Geschwindigkeit des Hangrutsches. Warum der Hang immer schneller abrutscht, wisse man bisher nicht. Ein Bauernhaus sei um zehn Meter verschoben worden. "Das sind Beträge, die nicht jedes Haus aushält."

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