Eigentlich sollen Menschen in Alters- und Pflegeheimen zuerst geimpft werden. Doch in Österreich drängelten sich Kommunalpolitiker und sogar der Caritas-Direktor vor.
Bild: Felix Kästle, dpa
Eigentlich sollen Menschen in Alters- und Pflegeheimen zuerst geimpft werden. Doch in Österreich drängelten sich Kommunalpolitiker und sogar der Caritas-Direktor vor.
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In Österreich haben sich einige Kommunalpolitiker beim Impfen vorgedrängelt - auch in Vorarlberg, nahe der Allgäuer Grenze. Nun soll es verstärkte Kontrollen geben. Das berichtet unter anderem der ORF.
Priorität haben beim Impfen die Bewohner in Alters- und Pflegeheimen. Das sagte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer. Auch in Vorarlberg soll es jetzt Aufpasser bei den Impfaktionen geben, berichten die Vorarlberger Nachrichten. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kündigte an, dass ab sofort bei allen Impfaktionen in den Vorarlberger Heimen je zwei Mitarbeiter des Landes zur lückenlosen Dokumentation anwesend sein werden. Man könne durchaus von Aufpassern sprechen, so Wallner. (Lesen Sie auch: Vorzeitige Corona-Impfung: Massive Kritik an Feldkircher Bürgermeister)
Nicht nur in Vorarlberg und Oberösterreich gab es "Impfdrängler", auch in Kärnten, Niederösterreich, der Steiermark und Wien. Teilweise ging der Impfstoff da an Politiker, Gemeindemitarbeiter und sogar Angehörige. Ein Geschäftsführer eines Sozialhilfeverbands spricht von einer "gefährlichen Neiddebatte".
Allerdings fielen nicht nur Kommunalpolitiker auf: Auch Caritas-Direktor Michael Landau (60) und Oskar Deutsch (57), Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, sind schon geimpft. Deutsch hatte sich ebenfalls nachträglich entschuldigt. Landau dagegen argumentiert in der Tageszeitung Österreich, dass die Impfung im Rahmen seiner Tätigkeit als Seelsorger, die er seit 25 Jahren in Pflegeheimen ausübe, passiert sei.