Zwei Jugendliche sind am Montagnachmittag aus dem Tiorler Oberland zu einer Kleittersteigtour im Bereich der Geierwand im Gemeindegebiet von Haiming aufgestiegen. Nachdem sich der 15-Jährige und der 16-Jährige schon im oberen Drittel des Klettersteigs befanden, entschlossen sie sich laut Polizei wegen der zurückgelegten Strecke und der Uhrzeit gegen 17.30 Uhr umzudrehen.
Sie seilten sich ab, gerieten in unwegsames, steiles Gelände und kamen nicht mehr weiter. Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit blieben sie nach Angaben der Polizei letztlich an Ort und Stelle und informierten die Einsatzkräfte. Kräfte der alarmierten Bergrettung Sautens konnten die zwei Freizeitsportler gegen Mitternacht sicher ins Tal begleiten.
In den vergangenen Tagen hatte es in Österreich immer wieder Unglücke in den Bergen gegeben.
- So kam Anfang Februar ein 68-Jähriger in Schwaz in der Nähe von Innsbruck bei einem Lawinenabgang ums Leben. Der Mann und eine 26-jährige Bekannte unternahmen eine Skitour vom Skigebiet Kellerjoch zum Arbeserkogel.
- Ebenfalls tödlich endete ein Skitour für einen 37-Jährigen und eine 38-Jährige in Sellrain. Nach einem Lawinenabgang konnten die Rettungskräfte sie nur noch Tod bergen.
- Zuvor war im Salzburger Pinzgau ein Skitourengeher bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen. Der 29-Jährige aus Dorfgastein (Pongau) brach in die Berge auf, wie es Experten Skitourengehern nicht raten: Er war alleine und ohne Lawinenausrüstung auf einer Tour über das Hahnbalzköpfl (1862 Meter) ins vordere Raurisertal unterwegs gewesen, teilte die Landespolizeidirektion Salzburg mit.
Der Verschüttete sei am frühen Samstagabend im hinteren Teufenbachtal von einem Suchhund geortet worden. Er war bis zu 1,20 Meter von den Schneemassen verschüttet. Hilfsmaßnahmen nach der Bergung blieben erfolglos. Der Mann sei noch während des Hubschraubertransports ins Krankenhaus gestorben. Der 29-Jährige war am Vormittag zu seiner Tour aufgebrochen.
Zwei Bekannte seien aufgestiegen, weil er nicht wie vereinbart am Ziel angekommen sei. Die beiden Männer hatten dann vom Gipfel des Anthaupten aus frische Lawinenabgänge im Bereich der geplanten Route wahrgenommen, weshalb die Bergrettung verständigt worden sei.
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In weiten Teilen der Tiroler Berge gilt derzeit die Warnstufe 3 von 5. "Mit Neuschnee und Wind weiterhin erhebliche Lawinengefahr. Die frischen Triebschneeansammlungen können weiterhin vereinzelt schon mit geringer Belastung ausgelöst werden. Seit Samstag fielen oberhalb von rund 1800 m 20 bis 40 cm Schnee. Neu- und Triebschnee der letzten Tage bleiben an allen Expositionen und allgemein oberhalb der Waldgrenze bis auf weiteres störanfällig, besonders an sehr steilen Hängen sowie an Übergängen von wenig zu viel Schnee. Die Lawinen können mit geringer Belastung ausgelöst werden und mittlere Größe erreichen", schreibt der österreichische Lawinenwarndienst.