Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach von „katastrophalen Bildern“: In vielen Skigebieten in Österreich war der Andrang am Wochenende erneut groß - trotz der Pflicht für die Skiliftbetreiber, wegen der weiter hohen Corona-Infektionszahlen Abstandsregeln und Maskenpflicht durchzusetzen. Das könnte jetzt Konsequenzen haben.
Anschober sagte, es liege an den Gesundheitsbehörden vor Ort, verstärkt zu kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden, und bei wiederholten Verstößen Betretungsverbote auszusprechen. Auch die Polizei könne bei den Kontrollen eingesetzt werden, um die Behörden zu unterstützen.
Aktuell sind in Österreich (Stand Sonntag) 380.722 Menschen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. 6.723 Personen starben an oder mit Corona, 353.749 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 2.246 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 372 auf Intensivstationen.
Österreichs Innenminister Karl Nehammer sagte, man werde "gegen schwarze Schafe unter den Liftbetreibern" rigoros vorgehen. "Sie dürfen aus ihrer Verantwortungslosigkeit keinen Profit schlagen. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit hat alle Landespolizeidirektionen angewiesen, die Gesundheitsbehörden mit voller Kraft durch verstärkte Polizeipräsenz zu unterstützen. Wenn notwendig kann dabei auch der Liftbetrieb eingestellt werden", so der Innenminister laut Nachrichtenagentur APA.
Skigebiete in Österreich sind offen
Im Gegensatz zu Deutschland sind in Österreich die Skigebiete, Lifte und Gondeln geöffnet - trotz ansonsten strenger Corona-Regeln. Der zunächst bis zum 18. Januar geplante Lockdown wurde gerade erst um eine Woche verlängert. Da das ursprünglich geplante Freitesten wegen Widerstands der Opposition nicht möglich war, wird die Schließung fast aller Geschäfte nun für alle bis zum 24. Januar dauern. Die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie getroffene Maßnahme bedeutet, dass Handel, viele Dienstleister und Gastronomie bis dahin geschlossen bleiben.
Auch die Einreisebeschränkungen aus weltweit fast allen Staaten bleiben in Kraft. Fast jeder, der aus einem Corona-Risikogebiet wie Deutschland einreist, muss in eine bis zu zehntägige Quarantäne.
Ursprünglich war geplant, dass alle, die sich einem Corona-Test unterziehen, ab 18. Januar in die ab dann wieder geöffneten Geschäfte können. Für alle ohne Test sollte ein verlängerter Lockdown bis zum 24. Januar gelten. Die Opposition hatte allerdings angekündigt, dem entsprechenden Gesetz die Zustimmung zu verweigern. "Lockerungen mit indirekten Testverpflichtungen sind kein probates Mittel, um die Zahlen zu senken", sagte Oppositionschefin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ). Die Opposition kann durch ihre Mehrheit in der Länderkammer die Novelle für zwei Monate auf Eis legen.