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Polizisten verletzt? Ernst August von Hannover in Österreich vor Gericht

Prozess in Wels

Polizisten verletzt? Ernst August von Hannover in Österreich vor Gericht

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    Welfenprinz Ernst August von Hannover (Archivbild) muss sich am Dienstag vor dem Landesgericht Wels in Österreich verantworten. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft. Seine Anwaltskanzlei kritisierte eine "massive mediale Vorverurteilung".
    Welfenprinz Ernst August von Hannover (Archivbild) muss sich am Dienstag vor dem Landesgericht Wels in Österreich verantworten. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft. Seine Anwaltskanzlei kritisierte eine "massive mediale Vorverurteilung". Foto: Jochen Lübke, dpa (Archiv)

    Unter großem Interesse der Medien muss sich am Dienstag Welfenprinz Ernst August von Hannover vor dem Landesgericht Wels in Österreich verantworten. Ihm wird laut Gericht "das Begehen einer mit Strafe bedrohten Handlung im Zustand voller Berauschung" vorgeworfen.

    Der Verdacht lautet unter anderem auf Widerstand gegen die Staatsgewalt, schwere Körperverletzung und Nötigung. Der Strafrahmen beträgt dem Gericht zufolge bis zu drei Jahre Haft. Bis zu einem Urteil gilt die Unschuldsvermutung.

    Der heute 67-jährige Ernst August, der ein Anwesen in Österreich besitzt, soll 2020 bei drei Vorfällen eine Polizeibeamtin bedroht, einen Beamten leicht verletzt und ein Ehepaar unter Drohungen zum Verlassen eines Gebäudes aufgefordert haben. Seine Anwaltskanzlei kritisierte, dass ihr Mandant sich einer "massiven medialen Vorverurteilung ausgesetzt" sehe, wie es in einer schriftlichen Stellungnahme auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA hieß.

    Zum Prozess sind zehn Zeugen geladen. Außerdem soll ein psychiatrischer Sachverständiger gehört werden.

    Ernst August, ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., war im September 2020 festgenommen worden und kurzzeitig in der Justizanstalt Wels. Er wurde unter Auflagen entlassen. Laut Polizei sollte er sich zunächst an einem bestimmten Ort aufhalten, keinen Kontakt mit den mutmaßlichen Opfern herstellen und sich vom mutmaßlichen Tatort fernhalten.

    Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen Ernst August

    Am 15. Juli habe sich Ernst August einem polizeilichen Einschreiten widersetzt, so die Staatsanwaltschaft. Bei dem Einsatz sei ein Polizist leicht verletzt worden. Außerdem seien dem damals 66-jährigen Ernst August die Waffen, die er aus Gründen der Jagd besitze, abgenommen worden.

    Am 20. Juli soll Ernst August mit einem Taxi auf dem Weg zu einer Polizeiwache gewesen sein und dabei einen Baseballschläger mit sich geführt haben, so die Staatsanwaltschaft. Zuvor sei ihm auf der Straße eine Polizeibeamtin begegnet, die er verbal bedroht habe, erklärte die Behörde.

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