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Präsidentenwahl in Österreich: Van der Bellen mit guten Chancen

Politik

Präsidentenwahl in Österreich: Van der Bellen mit guten Chancen

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    Wahl des Bundespräsidenten in Österreich: Die Chancen stehen für Amtsinhaber Alexander Van der Bellen gut.
    Wahl des Bundespräsidenten in Österreich: Die Chancen stehen für Amtsinhaber Alexander Van der Bellen gut. Foto: Georg Hochmuth, dpa

    In Österreich bewerben sich am Sonntag sieben Männer um das Amt des Bundespräsidenten. Der 78-jährige Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hat laut Umfragen sehr gute Chancen, deutlich mehr als 50 Prozent der Stimmen zu gewinnen. Damit würde der parteilose ehemalige Grünen-Chef ohne Stichwahl für weitere sechs Jahre zum Staatsoberhaupt gewählt.

    Unter seinen Herausforderern dürfte der Kandidat der rechten FPÖ, der Volksanwalt Walter Rosenkranz, mit etwa 15 Prozent auf Platz zwei landen. Die weiteren Bewerber - unter anderem ein Schuhfabrikant, ein Blogger und der Chef der Bierpartei - werden bei jeweils höchstens zehn Prozent gehandelt. Wahlberechtigt sind knapp 6,4 Millionen Österreicher. Das Staatsoberhaupt in Österreich ist mit großen Befugnissen ausgestattet.

    Präsidentschaftswahlen in Österreich: Muss Van der Bellen in die Stichwahl?

    Trotz der übereinstimmenden Prognosen der Demoskopen bleibt laut Experten eine gewisse Unsicherheit, ob Van der Bellen sich tatsächlich keiner Stichwahl gegen den Zweitgereihten stellen muss. "Wir haben uns bei der Wahl 2016 alle geirrt", erinnert der Meinungsforscher Christoph Haselmayer an den Coup des damaligen FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer, der mit 35 Prozent den favorisierten Van der Bellen (21 Prozent) zunächst weit hinter sich ließ. Van der Bellen gewann erst im zweiten Wahlgang.

    (Lesen Sie auch: Präsidentenwahl in Österreich wird zum bizarren Schauspiel: Na dann, Prost!)

    Der Amtsinhaber (Slogan: "Vernunft und Stabilität in stürmischen Zeiten") sei mit einer Zustimmungsrate von gerade einmal 50 Prozent der seit langem am wenigsten populäre Bundespräsident, sagt Haselmayer. Ihm würden seine Zurückhaltung bei tagespolitischen Themen und ein Messen mit zweierlei Maßstäben angekreidet. Bei Affären der konservativen ÖVP habe Van der Bellen aus Sicht vieler Bürger nachsichtiger agiert als bei FPÖ-Affären, so Haselmayer. In Österreich regiert ein Bündnis aus ÖVP und Grünen. Van der Bellen wird - außer von der FPÖ - von allen Parlamentsparteien unterstützt.

    Auch wenn sie in den Endabrechnung keine Rolle spielen dürften, ist das Abschneiden der teils nur mäßig bekannten Herausforderer nicht ohne politische Relevanz. Haselmayer traut einzelnen von ihnen auch die Gründung einer eigenen Liste mit bundespolitischem Auftritt zu.

    Wlazny (Bierpartei) kommt in jungen urbanen Milieus gut an

    So komme der 35 Jahre alte Musiker, Mediziner und Kabarettist Dominik Wlazny als Chef der Bierpartei in jungen urbanen Milieus gut an. Die Partei sei seriöser als der Name vermuten ließe, so Haselmayer. Wlazny trete für eine Rentenreform ein, die die Last der jungen Generation schmälern solle. Im rechten Spektrum treten auch der Blogger Gerald Grosz, der in den sozialen Medien 650 000 Menschen erreicht, sowie der langjährige Kolumnist der "Kronen Zeitung", Tassilo Wallentin, an. Dieser ist wiederum in der politischen Nähe von ÖVP und FPÖ zu verorten. Der öko-nahe Schuhfabrikant Heinrich Staudinger dürfte mit seiner Kandidatur den Amtsinhaber Stimmen kosten.

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