Update am Montag, 29. August, 15.45 Uhr: Bestürzung und Unverständnis herrschen in Polizei wohl aus dem Kinderwagen befreit und in Richtung der Kitzbühler Ache aufgemacht. Am Montag steht nun das Ergebnis der Obduktion fest: Der Sechsjährige ist ertrunken. Hinweise auf Gewalteinwirkung, die möglicherweise davor stattfand, gibt es laut der Tiroler Polizei nicht. Der Vater konnte bisher nicht vernommen werden.
, nachdem am frühen Sonntagmorgen ein Mann ohnmächtig geschlagen wurde und sein Sohn daraufhin ertrank. Der geistig beeinträchtigte Junge hatte sich laut„In St. Johann haben wir normalerweise ein super Zusammenleben, es gibt kaum Kriminalität“, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Stefan Seiwald der Tiroler Tageszeitung. Unterdessen laufen in Österreich die Ermittlungen auf Hochtouren. So sei die frühe Spazierrunde für Vater und Sohn keine Seltenheit gewesen, sagt die Tiroler LKA-Leiterin Katja Tersch. Das habe den sechsjährigen Sohn beruhigt.

Der 37-jährige Mann war gegen vier Uhr mit seinem sechsjährigen Sohn, der in einem Kinderbuggy saß, im Bereich der Redford-Promenade in St. Johann (Tirol) unterwegs. Im Bereich des Hauptschulsteges bei der Kitzbühler Ache dürfte sich dann von hinten ein unbekannter Täter angenähert, und dem Mann einen gezielten und wuchtigen Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf versetzt haben, berichtet die Polizei.
Der 37-Jährige wurde durch dem Schlag bewusstlos und ging zu Boden. Der Täter nahm Geldtasche und Mobiltelefon des Mannes an sich und flüchtete.
Das Opfer wurde – nach wie vor bewusstlos - gegen 5.20 Uhr von einem Passanten gefunden, der die Rettung verständigte. Als er wieder zu sich kam, fragte der 37-Jährige nach seinem geistig beeinträchtigten Kind. Weil dieses nicht da, wurde sofort eine Suchaktion unter Beteiligung der Feuerwehr St. Johann, einer Polizei-Diensthundestreife und zahlreiche Polizeistreifen eingeleitet.
Gegen 6.20 Uhr wurde das Kind dann in einiger Entfernung tot in der Kitzbühler Ache gefunden. "Das Kind dürfte selbständig aus dem Kinderwagen gestiegen und unbeabsichtigt in die Kitzbühler Ache gestürzt sein, wo es abgetrieben und rund 600 Meter flussabwärts nur noch tot geborgen werden konnte", so die Polizei weiter.
Die Fahndung nach dem flüchtigen Räuber läuft. Der Vater des toten Kindes wird ärztlich und psychologisch betreut. Eine Obduktion des Buben wurde für Montag angeordnet. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass auf ihn eine Gewalteinwirkung durch den unbekannten Täter stattfand, hieß es.
St. Johann in Tirol: Serie von Unglücken und großen Polizei-Einsätzen
In den vergangenen Wochen hatte es in St. Johann in Tirol mehrere aufsehenerregende und zum Teil tragische Ereignisse gegeben. Erst am Freitag wurde ein 14-jähriger Junge bei einer Verfolgungsjagd von mehreren Schüssen aus Polizei-Pistolen getroffen. Der Jugendliche war mit einem 19-Jährigen und einem 13-Jährigen vor einer Polizeikontrolle geflüchtet. Er wurde zweimal getroffen, ist aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Ein schlimmes Unglück hatte sich Anfang August ereignet, als eine Familie aus Saudi-Arabien mit ihrem Auto an einem Bahnübergang in St. Johann auf den Gleisen stehen blieb. Ein Regionalzug erfasste den Wagen, als der Vater noch verzweifelt versuchte, seinen vierjährigen Sohn aus dem Auto zu holen. Das Kind starb an der Unfallstelle, der Vater (35) etwas später im Krankenhaus. Seine Frau (34) und zwei weitere Kinder (7 und 11) überlebten, mussten das Unglück aber mitansehen.
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