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St. Johann in Tirol: Junge ertrinkt am 28.8.22 in Kitzbüheler Ache - Vater festgenommen

Anwalt: Vater schockiert über Vorwurf

Sechsjähriger Junge ertrinkt in St. Johann in Tirol: Vater unter Mordverdacht

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    St. Johann in Tirol stand im August 2022 unter Schock: Ein sechsjähriger Junge ertrank in der Kitzbühler Ache. Jetzt wurde der Vater festgenommen.
    St. Johann in Tirol stand im August 2022 unter Schock: Ein sechsjähriger Junge ertrank in der Kitzbühler Ache. Jetzt wurde der Vater festgenommen. Foto: Georg Köchler/Zoom Tirol, dpa

    Die Bestürzung war groß am 28. August des vergangenen Jahres. In St. Johann in Tirol war ein geistig behinderter sechsjähriger Junge in der Kitzbüheler Ache ertrunken. Montagfrüh wurde jetzt auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck der 38-jährige Vater festgenommen, so die Polizei am Mittwoch, 1. März 2023.

    Eine Woche später meldet die Bild, dass der Vertei­diger des aus Hessen stam­menden Vaters Haftbeschwerde einlegen werde. Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA soll der Vater die Flasche, mit der er angeblich niedergeschlagen wurde, selbst im Kinderwagen mitgeführt haben. Auch seien die Verletzungen nicht mit der Tat in Einklang zu bringen gewesen. Die Staatsanwaltschaft hat diese Indizien noch nicht kommentiert.

    Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen des Landeskriminalamtes besteht der Verdacht, dass der angebliche Raubüberfall nicht stattgefunden hat und der Vater selbst für den Tod des Buben verantwortlich ist. Im Haftbefehl steht, dass der Vater des ertrunkenen Jungen dringend verdächtig sei, am 28.8.2022 seinen Sohn vorsätzlich getötet und einen Raubüberfall zu haben.

    Vater des toten Jungen bestreitet Verdacht des Landeskriminalamtes

    Der Festgenommene wurde am Dienstag vom Landeskriminalamt in Anwesenheit seiner Verteidiger dazu befragt. Er hat den Verdacht bestritten und bleibt bei seiner bisherigen Darstellung. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.

    An der Redford-Promenade in St. Johann sei der Vater gegen vier Uhr morgens niedergeschlagen worden. Nun zweifelt die Polizei an der Darstellung des Mannes.
    An der Redford-Promenade in St. Johann sei der Vater gegen vier Uhr morgens niedergeschlagen worden. Nun zweifelt die Polizei an der Darstellung des Mannes. Foto: Georg Köchler/Zoom Tirol, dpa

    Die Staatsanwaltschaft geht jedoch aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse von einem dringenden Verdacht des Mordes und der Vortäuschung einer Straftat aus. Das Landesgericht Innsbruck entscheidet nun über die Verhängung der Untersuchungshaft.

    Sechsjähriger tot in der Ache: Vater verdächtigt

    Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA soll der Vater die Flasche, mit der er angeblich niedergeschlagen wurde, selbst im Kinderwagen mitgeführt haben. Auch seien die Verletzungen nicht mit der Tat in Einklang zu bringen gewesen. Diese und weitere Indizien wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht kommentieren.

    Sein Verteidiger konnte die Festnahme seines Mandanten nicht nachvollziehen. "Die Polizei wirft ihm scheinbar vor, er habe seinen Sohn von seiner Krankheit erlösen wollen. Mein Mandant ist schockiert über diesen Vorwurf und bestreitet ihn vehement", sagte der Anwalt Hubert Stanglechner zur Tiroler Tageszeitung. Gegenüber der Kronen-Zeitung sagte der Anwalt: „Er wird beschuldigt, seinen Sohn umgebracht und in die Ache geworfen zu haben, um ihn von seinem Leid zu erlösen.“ Doch das bestreite der Vater "vehement“, „laut seiner Aussage habe er seinen Sohn selbstverständlich nicht selbst umgebracht, das sei völlig absurd, er habe seinen Sohn geliebt“.

    Die Indizien gegen seinen Mandanten seien alle nicht tragfähig so Anwalt Stanglechner. Es sei „schockierend“, dass sich der Tatverdacht nun gegen den Vater richte: "Vor allem auch deshalb, weil die Erkrankung seines Sohnes im Laufe der Zeit eine Besserung erlebt hat."

    Das war die ursprüngliche Meldung vom 28.8.2022 zum Tod des Jungen von St. Johann

    Am frühen vergangenen Sonntagmorgen gegen vier Uhr war ein 37-Jähriger von Unbekannten ohnmächtig geschlagen und ausgeraubt worden, als er mit seinem sechsjährigen Sohn einen Spaziergang im Bereich der Redford-Promenade in St. Johann (Tirol) unternahm. Das Opfer wurde gegen 5.20 Uhr von einem Passanten gefunden, der die Rettung verständigte. Als er wieder zu sich kam, fragte der 37-Jährige nach seinem geistig beeinträchtigten Kind. Weil dieses nicht da war, wurde sofort eine Suchaktion unter Beteiligung der Feuerwehr St. Johann, einer Polizei-Diensthundestreife und zahlreichen Polizeistreifen eingeleitet.

    Kind tot aus Kitzbühler Ache geborgen

    Der geistig beeinträchtigte Junge hatte sich laut Polizei wohl aus dem Kinderbuggy befreit, sich in Richtung der Kitzbühler Ache aufgemacht und war darin ertrunken. Gegen 6.20 Uhr wurde das Kind tot in der Kitzbühler Ache gefunden.

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