Der Schnee bleibt in Tirol weiterhin weiß, die Pisten werden auch in dieser Ski-Saison täglich präpariert und die Hütten in den Bergen laden wie gewohnt zum Verweilen bei zünftiger Musik ein. So weit, so gewohnt. Doch eine wichtige Änderung wartet in diesen Monaten auf die Ski- und Snowboardfahrer.
Denn das Freizeitticket Tirol kommt nun in einem etwas anderen Gewand daher. Die wichtigste Nachricht dabei: Die Karte, die vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2025 gültig ist, steht jetzt auch Bürgern außerhalb Tirols zur Verfügung. Folglich können auch Deutsche, Schweizer oder Italiener zugreifen.
Hintergrund dieser Änderung ist eine Klage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), über die unter anderem der ORF berichtete. Die Verbraucherschützer hatten eine Ungleichbehandlung moniert, weil das Freizeitticket bislang nur Personen mit Hauptwohnsitz in Tirol vorbehalten war.
Dieses gewährt für einen Festpreis Zutritt nicht nur zu 20 Skigebieten und 13 Kleinliftanlagen, sondern auch zu zwölf Eislaufplätzen, vier Hallenbädern, 17 Freibädern und Badeseen und 14 Museen. Hinzu kommen Vergünstigungen bei mehr als 50 Bonuspartnern.
Freizeitticket Tirol: Klage von Verbraucherschützern - Preise werden angehoben
Die erwähnte Klage hatte sieben Punkte der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) beanstandet, war jedoch auch von der Tiroler Arbeiterkammer (AK) kritisiert worden. Deren Präsident Erwin Zangerl befürchtete „Folgewirkungen auf ganz Österreich (…) und zwar zum Nachteil der Konsumentinnen und Konsumenten, die für vergleichbare Verbundtickets zukünftig tiefer in die Tasche greifen oder auf solche Angebote gänzlich verzichten werden müssen“.
Tatsächlich ist der Preis für das Freizeitticket Tirol gestiegen, wobei es verschiedene Abstufungen gibt. Zudem gewähren die Anbieter vergünstigte Vorverkaufspreise (VVK), die aber nur bis einschließlich 31. Oktober 2024 gelten. Es folgt ein Überblick:
- Erwachsene (Jahrgänge 1960 bis 2000): 872 Euro bzw. 727 Euro im VVK
- Kinder (Jahrgänge 2009 bis 2018): 454 Euro bzw. 378 Euro im VVK
- Jugend (Jahrgänge 2006 bis 2008): 698 Euro bzw. 582 Euro im VVK
- U23 (Jahrgänge 2001 bis 2005): 785 Euro bzw. 654 Euro im VVK
- Senioren (ab Jahrgang 1959 und älter): 829 Euro bzw. 691 Euro im VVK
- Menschen mit Behinderung (ab einem GdB/einer MdE von 60 Prozent): 654 Euro bzw. 545 Euro im VVK
Zum Vergleich: Im Jahr zuvor kostete das Erwachsenenticket im VVK 686 Euro, anschließend war es für 755 Euro erhältlich. Das bedeutet ein Plus von knapp sechs Prozent im VVK und 15,5 Prozent beim Normalpreis.
Freizeitticket Tirol: Familienpreise gelten nur noch im Vorverkauf
Außerdem gibt es in diesem Jahr Familienpreise, jedoch nur noch im VVK. Diese greifen beim gleichzeitigen Kauf von einer Erwachsenenkarte und Kinder-, Jugend- oder U23-Karten. Sie sind allerdings nicht gültig für Großeltern und Enkel oder ältere Geschwister. Der Überblick:
- Erwachsene (Jahrgänge 1960 bis 2000): 727 Euro
- Kinder (Jahrgänge 2009 bis 2018): 136 Euro
- Jugend (Jahrgänge 2006 bis 2008): 349 Euro
- U23 (Jahrgänge 2001 bis 2005): 458 Euro
Bei allen Tickets kommen noch drei Euro Pfand hinzu. Laut ORF handelt es sich um die günstigste Verbundkarte Österreichs. Zu den inkludierten Skigebieten zählen die Nordkette, der Glungezer, der Stubaier Gletscher und das Kühtai.
Freizeitticket Tirol: Onlinekauf nicht mehr möglich und kein Studententarif mehr
Die bisherigen knapp 60.000 Kunden des Freizeitticket Tirol wurden bereits im Vorfeld über die Änderungen informiert, berichtete die Nachrichtenagentur APA. Neu sind folgende sieben Punkte in den AGBs:
- Freizeitticket Tirol kann ohne Einschränkung erworben werden
- Familientarif nur noch im VVK erhältlich
- neuer Tarif mit Altersabstufung U23
- kein ermäßigter Tarif mehr für Studenten
- kein Onlineticketkauf mehr möglich
- Unfallversicherung nicht mehr Bestandteil des Angebots
- Gebühr für Ersatzkarte wird erhöht („nicht zuletzt aufgrund von zunehmenden Missbrauchsfällen“)
Da das Freizeitticket Tirol nicht mehr online, sondern nur noch vor Ort erworben werden kann, dürfte für viele Nicht-Tiroler die Option, im VVK zuzugreifen, entfallen. Denn eine Anreise nur zum Kauf eines Tickets für eine spätere Nutzung, etwa im Zuge eines Skiurlaubs während der Hauptsaison, würde sich wohl nicht rechnen.
Übrigens: Ein Tiroler Skigebiet erlebt derzeit eine massive Stornowelle. Derweil verschärft Tirol Fahrverbote auf der Brenner-Strecke. Zu den schönsten Skigebieten in Österreich zählt Ischgl - dort ist es auch sehr schneesicher. Als echter Geheimtipp gilt hingegen eher das Skigebiet St. Johann. Denn das Skifahren ist hier bei Weitem nicht so teuer, wie in anderen Skigebieten.
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